Der Teufel steckt im Detail

Der Weg von einem Traum hin zu einem konkreten RTW-Ticket mit klarer Route ist ein langer und beschwerlicher. Alter Tradition folgend – das kriegen wir doch selber hin (!?) wurde unendlich viele Stunden im Netz gesurft, viel zu viele Beiträge in diversen Reiseforen mehr überflogen als gelesen, Flugrouten und –pläne studiert, abgewogen, verworfen, in die engere Wahl gezogen kurzum eine große Menge an erst einmal unstrukturiert aufgesogenen Informationen zusammengetragen. Wir hatten dann ein grobes Bild über unser Vorhaben, Grundzüge eines Flugroutings, unendliche Empfehlungen zur Ausrüstung, zu guten oder schlechten Unterkünften, zu Geld- und Sicherheitsthemen, Technikeinsatz unterwegs etc., also einen Wissensfundus, der uns optimistisch machte, das Vorhaben auch erfolgreich in Angriff nehmen zu können. Auf eines sei an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen : es gibt zahlreiche Mitmenschen, die ihre Erfahrungen uneigennützig anderen Travelern in kompetenter Weise zur Verfügung stellen. Allem voran muß auf die beiden Foren unter www.weltreise-info.de und www.weltreiseforum.de hingewíesen werden, aus deren Beiträgen wir manchen Löffel Honig gesogen haben.

Als dann Reiserichtung, –zeitraum, –länder weitgehend konkret feststanden musste das Problem des günstigsten Flugtickets gelöst werden. Und wieder wurden zahllose Stunden vor dem Rechner verbracht, um die Feinheiten eines RTW-Tickets, die bei den verschiedenen Anbietern natürlich höchst unterschiedlich sind, zu erkennen und zu verstehen, ergeben sich daraus nicht unwesentliche Auswirkungen auf den tatsächlichen Ablauf der Reise. Dann war ein Punkt erreicht, ab dem die Planung professioneller Unterstützung bedurfte – eine Wunschliste von möglichen Flugabschnitten hatten wir erstellt, konnten aber weder die Kosten vernünftig abgreifen noch sicher sein, daß diese Wünsche sich auch alle in einem RTW-Ticket verwirklichen lassen. In o.a. Reiseforen fanden sich zahlreiche Hinweise auf kompetente Reisebüros, die besondere Expertise bei der Konfiguration von RTW-Tickets besitzen. Zu diesen gehören unzweifelhaft das Reisebüro travel nation in UK sowie Colibri Reisen aus dem Breisgau. Schon bald mussten wir im Kontakt mit den Experten erkennen, alles ist machbar, aber in der geplanten Form im Rahmen eines RTW-Tickekts extrem teuer. Und wieder galt es ein Routing zu entwerfen, bei dem wir die Vorgaben eines RTW-Tickets zu 100% ausnutzen und gleichzeitig möglichst viele der ins Auge gefassten Flugzielorte erreichen. Die für uns optimalste Lösung hatten schließlich die Kollegen bei Colibri-Reisen und das zu einem Gesamtpreis, der auch von den englischen Experten nicht getoppt werden konnte. Und so sieht nun unsere Reiseroute des RTW-Tickets aus :

Frankfurt – (via Madrid) – Buenos Aires – Santiago de Chile – Rapa Nui (Osterinsel) – Papeete (Tahiti) – Auckland (Neuseeland) – Sydney (Australien)  / Cairns (Australien) – Alice Springs (Australien)/ Darwin (Australien) – (via Singapore) Bangkok – (via Helsinki) – Frankfurt.

Tahiti hatten wir nicht auf unserer Wunschliste. Wiederholt haben uns beide Reisebüros darauf hingewiesen, daß wir, um nach Auckland weiterreisen zu können ein Rückflug nach Santiago de Chile unumgänglich sei, d.h. fast 2.400 Meilen entgegen der Reiserichtung?! Uns schien das nicht erstrebenswert zu sein und beim Studium der An- und Abflüge im Verlaufe einer Woche vom Flughafen auf Rapa Nui fiel uns auf, daß zwei Flüge je Woche nach Tahiti erfolgen. Da war dann die Entscheidung schnell gefällt, statt 2.400 Meilen zurück rund 2.600 Meilen im wesentlichen in Richtung unseres nächsten großen Ziels, also Zwischenstop in Papeete. Wenn man die Ruhe sucht sicherlich nicht erste Wahl, aber wenn wir schon mal in der Nähe sind…?! So zumindest die erste spontane Entscheidung. Schlußendlich blieb es auch dabei, denn das Problem, von der Insel Richtung Neuseeland “herunter” zu kommen konnte gelöst werden.  Die Flugpläne auf Tahiti zeigten eine sehr enge und intensive Verbindung zu den USA – aber Auckland/Neuseeland? Ganz versteckt zwischen den vielen USA orientierten Abflügen fanden sich dann drei wöchentliche Flüge in Richtung Neuseeland, die Lösung unseres “Problems”. Wie das so im Leben ist, einer gelösten Aufgabenstellung folgt die nächste auf dem Fuß. Von unserem Reisebüro bekamen wir, nachdem wir unsere Spezialwünsche formuliert hatten nach deren Recherche die Rückmeldung, daß die Plätze auf den wenigen Verbindungen zwischen Rapa Nui/Papeete und Papeete/Auckland/Neuseeland schon jetzt für unser geplantes Zeitfenster Januar 2014 fast ausgebucht seien.  Das war es dann mit der Zielstellung, uns alle Optionen auch zeitlicher Art offen zu halten. Ohne frühzeitige Reservierung von zwei der wenigen verfügbaren Plätze zum jetzigen Zeitpunkt könnte es uns passieren, Ende 2013/AAnfang 2014 zwar auf die Osterinsel zu gelangen, auf einen Weiterflug nach Papeete aber im schlimmsten Fall Wochen warten zu müssen. So haben wir dann schnell einen Knopf an die Hose genäht und uns für feste Termine entschieden, um auf diese Reservierungen im Ernstfall zurückgreifen zu können. Unser Flug auf die Osterinsel ist jetzt für den 9.1.14 geplant, weiter nach Tahiti geht es kurz vor Mitternacht des 13.1. und nach einer guten Woche für Tahiti und Mo’orea fliegen wir am 22.1. nach Auckland, der Startort unserer Neuseelandrundreise. So hat sich dann alles noch zum guten gefügt, die stundenlangen Recherchen und Kontakte mit den Leuten von Colibri haben uns ein nicht geplantes Reiseziel (wir sind doch eh in der Nähe?) beschert.

Unter Berücksichtigung der vorstehend notwendigen Festlegungen haben wir mit dem 365Tage gültigen RTW-Ticket die Flexibilität, die wir uns gewünscht haben; unsere nicht abgedeckten Reiseziele wie Iguazu Falls, Samoa, Rarotonga und Cook Inseln, Port Moresby/Papua Neuguinea werden wir mit Hilfe vor Ort gekaufter Billigtickets ansteuern. Und zwischendrin sind ausreichend Gelegenheiten, mit anderen Verkehrsmitteln Chile und Argentinien einige Monate lang zu bereisen, Australien in weiten Teilen auf vier Rädern zu erkunden, die Süd- und Nordinsel von Neuseeland kennen zu lernen und uns durch Papua Neuguinea, dem touristisch am wenigsten erschlossenen Reiseziel zu schlagen.

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