In den Catlins unterwegs

In Richtung Süden der Küste entlang führt eine sogenannte “scenic route”, der zu folgen wir uns entschlossen. Sie führt zumindest auf dem Abschnitt von Dunedin nach Waihola immer nah an der Küste entlang, wieder einmal Gelegenheit, das Wellenspiel zu beobachten, leere Strände auszumachen, beim Aussteigen sich heftig vom Wind durchblasen zu lassen. Kleine Dünen trennen oft die Straße vom Sandstrand, ebenso oft verläuft die Straße aber auch direkt am Wasser entlang, nur durch eine Brandungsmauer getrennt. Heute am Sonntag, den 2.2., dem letzten Ferientag der Schüler, waren wohl viele Familien noch einmal unterwegs und wollten es wissen, zogen zum Strand und gingen, bis auf sehr wenige Ausnahmen, nicht ins Wasser, sondern genossen den sonnigen Tag im Sand und den Dünen.

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Über Waihola, Milton und Balclutha kamen wir dann an unser Tagesziel, wieder am Meer gelegen – wo denn sonst? –, den Ort Kaka Point. Ab Waihala ging es durch eine leicht hügelige Landschaft mit intensiver Landwirtschaft. Die großen Landmaschinenhändler in den Orten zeigen, um was es hier in der Region wirtschaftlich im wesentlichen geht. Von der Bundesstraße 92 mussten wir bei Otanomomo auf eine Nebenstraße die uns seewärts führte, abbiegen und bald ergab sich ein anderes Bild. Der auflandige Wind ist auf Dauer offenbar so stark, daß die Landwirte in Abständen von unter 100 Metern Baumreihen haben stehen lassen oder angelegt, um den Wind, der die Weiden sonst stark austrocknen würde, zu brechen. Diese ewiglangen Baumreihen, sie bestanden meistens nur aus einer einzigen Baumreihe, waren schon ein seltsames Bild. Dann waren wir am frühen Abend hier in Kaka Point, einem kleinen Nest mit schönen Blick und einem wieder unbenutzten Strand, an dem sogar eine Rettungsstation besteht.

Wir waren jetzt in den Catlins gelandet, einem angabegemäß besonderen Highlight auf der Südinsel. Die Region südlich und westlich von unserem Übernachtungsquartier zeichnet sich insbesondere durch eine große Zahl von übersichtlichen oder sehr ausgedehnten Nationalparks aus, deren größter der Catlins Conservation (Rainforest) Park ist. Hier findet man ausgedehnte teilweise im ursprünglichen Zustand erhaltene Wälder, eine hügelige Landschaft, tolle Steilküsten und sanft ins Wasser gehende lange Sandstrände, Zugang zur Tierwelt und immer wieder einen imposanten Blick auf das weite Meer.

Der heutige 3.2. kann unter das Motto gestellt werden : Sonne, Strand, Berge und Tiere. Nur gut 8 Kilometer die Küste hinunter von Kaka Point liegt Nugget Point. Von einer gut 80 Meter aus dem Meer ragenden Steilküste, auf deren vorgeschobenem Ausguck ein alter Leuchtturm von ca. 1880 steht, liegen im Meer eine Reihe von Felsen wahllos verstreut. Einige von ihnen wurden im Verlaufe der Millionen Jahre durch Wind und Wasser so schön geformt, so daß man glaubt, hier lägen große Nuggets. Dieser Punkt ist aus drei weiteren Gründen es wert, angesteuert zu werden. Zum einen sollen in der Roaring Bay, unmittelbar vor dem Leuchtturm gelegen, wieder einmal, gelb-äugige Pinguine sich in einem geschützten Bereich aufhalten aber sichtbar sein. Das mag so sein, gesehen haben wir trotz intensiven Studiums von Bucht und Umland keinen Pinguin; war auch sehr unwahrscheinlich, denn es heißt, frühestens am späten Nachmittag kommen die Pinguine jetzt in der Brüt- und Aufzuchtzeit der Jungen aus ihren Nestern/Höhlen und watscheln gen Meer. Zum zweiten sind einige der vor der Steilküste im Meer liegenden Felsen Ruhestätte, tagsüber, für Seelöwen und Fellrobben. Insbesondere die dunkelhäutigen Seelöwen sind aus der Ferne auf dem dunklen Felsen nur mit Mühe zu erkennen, aber ganz konnten einige sich nicht vor unseren Augen verstecken. Fellrobben hat es auch gegeben, wir haben jedoch keine identifizieren können. Zum dritten ist es von hier oben ein wunderschöner Blick die Küste hinauf und hinunter und in die Weite des Meeres möglich; links wie rechts vom Ausguck die prächtigsten ellenlangen und nicht genutzten Sandstrände, um die wir die Neuseeländer beneiden. Inzwischen ist auch klar, weshalb man hier meistens nicht ins Wasser geht, und wenn, dann oft im Neoprenanzug : die Durchschnittstemperatur des Meeres an der Südküste der Südinsel liegt über lange Zeiträume bei 12 (!) Grad im Badesommer. Das nötigte zusätzlichen Respekt vor denjenigen ab, die den Sprung ins Wasser wagen.

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Die Catlins sind ja auch eine Hügellandschaft; dies erfuhren wir im wahrsten Sinne des Wortes auf unserem Weg in die Nachbarbucht, die Cannibal Bay. Man kann hierhin zwar auch zu Fuß hinüber über die Berge laufen, unter 3 Stunden nicht zu machen, oder man fährt über kleine Schotterpisten 20 Kilometer hinüber. An einer Abzweigung war zwar ein Hinweis zu sehen, daß die weitere Strecke ziemlich eng sei und deshalb für Campervans nicht geeignet. In dem Glauben, unser kleines Vehikel ist damit sicherlich nicht gemeint, denn wir sind im Grunde nicht breiter als ein normaler Pickup, negierten wir den Hinweis und fuhren vorsichtig die noch fehlenden 8 Kilometer zur Bay. Vorsichtiges Fahren war auch deshalb angesagt, weil u.U. in den Mietbedingungen des Campers eine Schotterpistenklausel enthalten sein dürfte, die eine Haftung bei Unfällen auf diesem Untergrund ausschließt. Wir kamen ohne Schaden an und stellten fest, daß von den hier angeblich sichtbaren Seelöwen und Robben alle anderweitig beschäftigt waren und wir den Strand mit einem einsamen Angler teilen durften. Auch diese Bucht, an der man die Knochen von Menschen, die angeblich dem Kannibalismus zu Opfer gefallen waren, gefunden hat, war eine Wucht. Hier kann man es aushalten, wenn einerseits die Sonne nicht so erbarmungslos brennen und andererseits der Wind eine geringere Stärke entfalten würde. Für diejenigen, denen dies alles nichts ausmacht ist sie eine Topempfehlung.

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Bislang auf der Suche nach dem besonderen Tiererlebnis nicht fündig geworden, obgleich wir alle Hinweise auf Fundstellen genutzt hatten, sprachen wir eine gerade ankommende Reisende an. Von ihr kam der Hinweis, in der, wiederum benachbarten, Surat Bay hätte sie am Morgen einige Seelöwen gesichtet. Also Fahrt aufnehmen zur nächsten Bucht. Und immer heißt dies eine Stichstraße zurück zur der der Küste im Hinterland folgenden Straße fahren, um nach einigen Kilometern wieder in Richtung Meer abzubiegen. Die wunderschöne bergige, hügelige Landschaft mit seinen bis in das Meer reichenden Felsen erfordert dies. Dieser Tipp war der Jackpot. Seelöwen sollen an dieser Küste insbesondere bei Ebbe an Land kommen und sich im/auf dem Sandstrand zum dösen hinlegen bzw. teilweise eingraben. Wir liefen den gesamten Strand hinauf und hinunter, benötigten dafür gut zwei Stunden, was auch etwas über die Länge des Strandes aussagt, und trafen auf knapp 30 am Strand liegende oder aus dem Wasser herauswatschelnde Seelöwen sowie, leider, auf eine tote im Wasser liegende Seelöwin. Wenn man die Ruheplätze der Tiere in respektvollem Abstand umkurvt, blinzeln diese, falls sie einen überhaupt wahrnehmen, einmal kurz mit einem Auge und dösen weiter. Ab und an bewegen sich die Riesen, heben den Kopf, gähnen, schauen einen ungläubig an, schaufeln sich mit den Flossen Sand auf den Körper, drehen sich, suchen eine neue Position im Sand. Und das alles kann man in freier Wildbahn ansehen und staunen. Einige kamen zu ihrer Mittagsruhe sehr spät vom Fischfang aus dem Wasser und watschelten Richtung Dünen und Sandbett. Ich bin offensichtlich einer landwärts strebenden Seelöwin etwas zu nah gewesen, denn auf einmal bleckte sie die Zähne und schaltete gleich mehrere Gänge ihres Watschelgangs hoch, um auf mich zuzustürmen. Diese Drohgebärde erfüllte ihren Zweck, ich blieb diesem Tier fern. Seelöwen lagen manchmal in kleinen Gruppen unmittelbar nebeneinander im Sand, oft jedoch bevorzugten sie Einzellage. Auf unserem Rückweg konnten wir mitansehen, wie offensichtlich ein junger Seelöwe und eine junge Seelöwin, beäugt von einem ausgewachsenen Tier umeinander warben, miteinander spielten. Für uns war dieser ausdauernde Strandspaziergang ein ganz besonderes Erlebnis.

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Was sollte jetzt noch kommen? Sicherlich keine derartigen Tierbegegnungen zumindest am heutigen Tag, dafür aber andere Einblicke in die Landschaft der Catlins und der Besuch eines kleinen aber feinen Wasserfalls, der Purakaunui Falls, in einem der kleineren Naturparks mit einem sehr sehenswerten alten Baumbestand der Catlins gelegen, weitere Traumstrände mit sehr kaltem Wasser, einer Bucht, an der der ursprüngliche Wald noch bis an das Wasser heranreicht und bis zu 1000 Jahre alte Bäume enthalten soll, Berg- und Meersichten, Fahrten über selten genutzte Pisten – auch Umwege sind manchmal besonders interessant – und Ortschaften, die auf Landkarten vieltausendfache Einwohnerzahl vermuten lassen, aber innerhalb von zwei Minuten durchfahren sind. Angekommen sind wir dann am frühen Abend in der Nähe der McLean Falls auf einem Komfortcampingplatz.

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Auch für Dienstag den 3.2. hatten die Wetterfrösche strahlendes Wetter prognostiziert, gerade richtig, wenn man gemütlich an der Küste entlang fahren will. Um so enttäuschter waren wir frühmorgens einen sehr bedeckten Himmel festzustellen. Der Tag fing also nicht gerade verheißungsvoll an, aber das sollte sich erheblich ändern.

Bei diesem Wetter fiel unsere geplante Kurzwanderung zu den McLean Falls abgehend von unserem Campingplatz aus und wir starteten, nachdem die Buchung für unseren Camper in Tasmanien durchgezogen war, zu unserer Fahrt auf der besagten “scenic route”. Die Catlins zeigten sich von der richtigen Seite, d.h. viele, oft noch wilde und ursprüngliche Wälder durch die Einrichtung verschiedener Parks geschützt, wurden durchfahren, der dunkle Himmel passte zu dem dunklen, manchmal sehr durch den Wind zerzausten Grün. Über die Hügel zogen sich Wiesen und Weiden, Vieh graste, Mensch raste nicht.

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Unser Besuchsprogramm des Tages umfasste die Anfahrt einiger Buchten – was denn sonst -, meistens auf der Suche nach den bislang verpassten Hektor Delphinen, die auch in dieser Region in der einen oder anderen Bucht zu finden sein sollen. Katrins erster Wunsch war, in die Purpoise Bay gefahren zu werden. Im zweiten Versuch fanden wir auch die passende Abfahrt von unserer Hauptstrecke in Richtung Meer, natürlich war es eine geschotterte Straße. Unsere Karte wies nach etwa 4 Kilometern bei Progress Valley eine nach Westen führende Abzweigung auf, die wir aber nie fanden; stattdessen folgten wir dem einmal eingeschlagenen Sträßlein gute 14 Kilometer um dann von einem verschlossenen Zaun an der Weiterfahrt gehindert zu werden. Auf dem sehr langsam bewältigten Rückweg wurde uns auch klar, diese Straße hätte auf keinen Fall zum gewünschten Ziel geführt, die richtige Straße war aber auch nicht zu entdecken. Stattdessen konnten wir auch hier das Ergebnis intensiver “Forst”wirtschaft bzw. Holzeinschlag in den ursprünglichen Wald ausgiebig besichtigen, lagen doch zahlreiche Weiden voll von Restholz. Also ging es zurück auf die Sightseeingstrecke und an der Waikawa Bucht in den gleichnamigen Ort. Dieser bestand aus wenigen Häusern, kann jedoch auf eine beachtliche Geschichte verweisen, weshalb es sogar ein kleines Museum im Dorfe gibt. Mitte des 19. Jhd. war der Ort nur von See aus zu erreichen, verfügte aber kurze Zeit später bereits über einen Krämerladen, einen Bäcker und Metzger, ein Hotel und ein Postamt, nachdem man 1870 an das große Wegenetz des Landes angeschlossen worden war. Das war dann wohl auch die Zeit, in der nicht nur ein kleines Kirchlein errichtet, sondern auch Bedarf für ein lokales Gefängnis bestand. Praktisch, wenn der Dorfschmied daneben einquartiert ist, gilt es doch, den Delinquenten in Eisen zu legen. Die vor dem Kirchlein über den Zaun gehängten Hufeisen erinnern an den früheren Hufschmied.

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Hinter Waikawa öffnet sich die Bucht weit auf, wie üblich zeigt sich ein riesiger Sandstrand von einer hohen Düne begrenzt. Auf die Düne geklettert sahen wir weiter im Westen unseres Standpunktes eine weit in die Bucht hineinragende Landzunge, auf der sich offensichtlich Menschen befanden, ein besserer Aussichtspunkt als der aktuelle. Als wir auf diese Stichstraße zufuhren, bemerkten wir den Hinweis auf einen Campingplatz, Zugang nur für deren Nutzer, zu denen wir nicht zählten. Fast wären wir abgedreht wenn ich nicht gemeint hätte, ansehen könne man sich den Platz ja einmal und dabei auch die Aussicht genießen. Diese Entscheidung war die beste des Tages, denn einer von Katrins lang gehegten Wünschen wurde erfüllt. Vor dem Ausguck des Campingplatzes und dem noch darüber befindlichen Hügel lag ein wunderschöner Strand vor uns, auf den die Wellen gleichförmig zurollten. Nach Katrins Leseart blickten wir auf die Curio Bay. Über eine kleine Landenge ging es hinauf auf den höchsten Aussichtspunkt an diesem Flecken; unter uns Felstürme, auf denen eine ganze Anzahl von Kormoranen sich pflegte. Von niedrigeren Lagen aus versuchten Angler ihr Glück. Wir hatten Glück, denn ab und an machte sich einer oder mehrere der meistens inaktiven Vögel sich auf den Weg in die Lüfte. Die an- und abrollenden Wellen ließen das Seegras tanzen und sorgen manchmal für eine kräftige Dusche der Felsen. Alles ganz entspannend und mit Freude zu genießen.

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Während ich auf dem Ausguck mich umsah, lief Katrin auf einmal Richtung Campingplatz und rief mir zu, sie müsse mal nach unten. An ihre schwache Blase mich erinnernd glaubte ich den Grund zu kennen. Eine gute Viertelstunde später, ich hatte meinen Rundgang beendet und blickte auf die unter uns liegende große Bucht, glaubte ich von weitem so etwas wie Flossen im Wasser zu erkennen, mehrere fast nebeneinander. Gibt es hier doch Delphine? Also ging auch ich in Richtung Strand und fand dort Katrin mit einer Reihe anderer Wellengucker – alle blickten angestrengt auf die Wellen, vor ihnen stand jemand im Neoprenanzug brusthoch im Wasser. Ja, hier vor unseren Augen schwammen die gesuchten Hektor Delphine herum, die Katrin gesucht hatte. Wir waren nicht in der Curio Bay gelandet, sondern hatten, endlich, die Porpoise Bay gefunden. Lange standen wir und konnten immer wieder sehen, wie nah die Delphine an das Ufer kamen, wie sie die im Wasser stehende Frau umschwammen. Aber Katrin war nicht zu bewegen, auch in das zugegebenermaßen sehr kalte Wasser zu steigen, wollte sie doch mit Delphinen schwimmen! Wir waren fast dabei abzufahren, besann sich Katrin eines besseren und wollte ihre Badesachen herauskramen. Inzwischen waren weitere Schwimmer, oft im Neoprenanzug, ins Wasser gegangen, zu denen sich Katrin in ihrem Bikini gesellte. Mir war es zu kalt, deshalb blieb mir die Aufgabe, dies zu dokumentieren. Mindestens 10 Minuten hielt Katrin es bei den geschätzten 12-14 Grad warmen Wasser aus, bewegte sich, um einigermaßen warm zu bleiben. Sie wurde richtig belohnt. Immer wieder kamen einzelne Delphine oder Gruppen von Delphinen auf sie zu geschwommen, um im Abstand von 1 bis 1 1/2 Meter abzudrehen. Die Tiere sind sehr neugierig, und wenn man sich ruhig verhält, weckt man auch ihr Interesse sich zu nähern. Die Hektor-Delphine sind sehr klein, nach Katrins Einschätzung erreichen sich etwa 1 Meter. Einmal hat sie sogar Auge in Auge einem Delphin gegenüber “gestanden”. Als Katrin aus dem Wasser kam, fröstelte sie, aber innerlich war ihr enorm wohl, ein so beeindruckendes Tiererlebnis erfahren zu können. Da hat es der Zufall richtig gut mit uns gemeint. Dem Dokumentaristen ist es leider nicht gelungen, diese besonderen Tierbegegnungen auch nur annähernd anschaulich festzuhalten; sichtbar sind ab und an die Flossen oder ein Rücken des oder der Delphine. Die schemenhaften Umrisse können nur erahnt werden.

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Was als kleiner “Ausflug” zu einem Ausguck begann, endete mit einem überragenden Erlebnis, viele Glückshormone wurden dabei ausgeschüttet. Erst nach 15:00 Uhr stiegen wir wieder in den Wagen, um dann in die Curio Bay/Tumu Toka zu fahren, die gleich nebenan liegt. Hier sollen einige gelb-äugige Pinguine brüten, aber auch Reste eines vor 180 Millionen Jahren versteinerten Waldes bei Ebbe zu sehen sein. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, denn ab etwa 12:00 Uhr hat die Flut eingesetzt, um in einem abgegrenzten Bereich einige versteinerte Baumstämme zu sehen. Die Pinguine blieben um diese Zeit in ihren Nestern, werden sie, wie es heißt, erst am späten Nachmittag richtig aktiv in der Öffentlichkeit – dann ist diese aber zu Recht ausgeschlossen, denn die Population ist generell in ihrem Bestand gefährdet.

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Weiter ging es auf einer kleinen und deshalb auch geschotterten Küstenstraße in Richtung Fortrose, am westlichen Rand der Catlins gelegen. Noch einmal konnten wir die zunehmend flacher werdende Hügellandschaft, die zerklüftete Küste, die immer kleiner werden Wälder in uns aufnehmen. Intensive Landwirtschaft prägte zunehmend das Bild, erinnerte anfangs an unsere Mittelgebirge, je näher wir aber über Fortrose hinausgefahren an unser Tagesziel Invercargill kamen, desto flacher wurde das Land, und die Wiesen und Weiden hatten andere Dimensionen als zuvor, ein Bild wie aus Schleswig-Holstein. Im Unterschied zu diesem nördlichsten Bundesland – hier stehen deutlich mehr Kühe und Stiere auf einem Hektar Weideland als dort. Der wenig verheißungsvolle Tag hatte einen ungeahnten tollen Verlauf genommen, von dem insbesondere Katrin noch lange wird zehren können, konnte sie doch mit den Delphinen schwimmen.

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