Hinüber zur Nordinsel

Unsere Fährfahrt mit einem Bluebridge Schiff am 19.2. hatten wir bereits sehr frühzeitig für 14:00 Uhr gebucht, um auch von einem weiter entfernteren Ort noch anreisen zu können. Die lange Anfahrt entfiel, da wir bereits in Picton, dem Fährhafenort, übernachteten. Gemütlich konnten wir in einen strahlend blauen Tag hinein starten und ließen uns mit allem so richtig viel Zeit. Um 10:00 Uhr hieß es, den Campingplatz zu verlassen, viel zu viel Zeit für diesen kleinen Ort. Wir hatten auf der Straßenkarte einen kleinen Weg zu einem Aussichtspunkt oberhalb von Picton gesehen und nutzten diese Information. Relativ weit in den Sund konnten wir blicken, aber auch Teile von Picton sehen. Picton ist offensichtlich nicht nur der Fährhafen um zur Nordinsel zu gelangen, sondern einer der großen Umschlagplätze für das im Norden der Insel eingeschlagene Holz. Zu beobachten war, wie emsig die auf den Lagerplätzen liegenden Baumstämme auf den bereit liegenden Frachter in hohem Tempo verladen wurden. Von hier oben sah alles nicht nur sehr grün, sondern auch sehr friedlich aus. Lärm war hier auf dem Ausguck nicht wahrzunehmen.

P1120374P1120372P1120375

Bei unserem Spaziergang durch das kleine Städtchen begegneten wir wieder unseren Oldtimern; die Gruppe von fünf alten Morgan Cabriolets war ebenfalls in Picton auf ihrer Morgan Rundfahrt Neuseeland 2014 gelandet und wartete auf das Übersetzen auf die Nordinsel, wo die Rundfahrt weiter geht. Als wären diese fünf schmucken Fahrzeuge nicht genug Anregung für Tagträume, in der Hauptstraße sahen wir drei weitere deutlich ältere Fahrzeuge. Ein Rolls Royce aus dem Jahr 1930 mit seiner nur unwesentlich jüngeren Besatzung zählte dazu wie auch ein italienisches Fabrikat aus 1932. Ebenfalls war ein alter Ford mit von der Partie. Auch diese drei Fahrzeuge und ihre Fahrer wollten mit der 14 Uhr Fähre übersetzen. Ihr Ziel war, wie wir im Gespräch erfuhren, Napier. Hier findet zum Wochenende hin ein Art Deco Fest statt, an dem sie, natürlich der damaligen Zeit entsprechend gekleidet, teilnehmen wollen. Die Rückbank des Rolls war mit Unmengen von Kleidern/Bekleidung gefüllt. Auch hier drei ältere Herrschaften, die ziemlich normal daher kamen und sich freuten, wenn man an den schönen alten Dingen wie ihren Fahrzeugen ebenfalls Freude verspürte.

P1120386P1120387

Picton ist keine Schönheit, aber eine Strandpromenade mit Palmen kann man hier bestaunen von der aus es auch möglich ist, direkt ins Meer zu steigen. Nebenan dann ein kleiner Sportboothafen, in dem nicht nur kleine Boote vertaut sind. Picton liegt im Herzen des Marlborough Sounds; von hier aus bestehen vielfältige Ausflugsmöglichkeiten in die Inselwelt des Sunds. Für einen ersten Überblick über die Landschaft kann ein Flug sorgen; passend zur Region bietet sich dafür ein Wasserflugzeug an.

P1120384P1120385P1120382P1120379

Dann war es an der Zeit, sich in die Schlange am Fährterminal einzureihen und gegen 14:00 Uhr dann an Bord zu fahren. Nicht alle Mitreisenden konnten so komfortabel und mit viel Bewegungsfreiheit wie wir auf allen Decks die Überfahrt genießen; einige waren ganz schön eingepfercht auf ihrem Weg zum neuen Hirten (?). Fast 1 1/4 Stunden ging es dann an den Inseln des Marlborough Sounds vorbei, die meisten waren bis zum Wasser hinunter bewaldet, nicht immer mit dem dichtesten Wald, manchmal sahen wir aber auch riesige vom Holzeinschlag entblößte Hänge. Unsere Fähre nahm nicht den direktesten Weg durch die Insellandschaft, so sah es zumindest aus.

P1120392P1120394P1120400P1120402P1120403P1120405

Ziemlich unspektakulär dann die Einfahrt in die Bucht von Wellington, irgendwie anfangs auch etwas trist, denn die uns begrüßenden Hügel waren eher braun, kein Bewuchs, alles uniform und kaum interessant. Das änderte sich, als die Stadtsilhouette ins Blickfeld geriet. Eine Anzahl von Hochhäusern bildete eine Art Skyline, hinter der dann die Berge aufstiegen. Der Sportboothafen war hier deutlich hochwertiger bestückt als das Pendant in Picton. Auch das was an wassernahen Wohngebäuden/Villen erkannt werden konnte, gehörte in die Höchstpreisklasse. Von Bord gerollt empfing uns dann der Feierabendverkehr einer Großstadt. Wir schwammen in dem Strom stadtauswärts ein kurzes Stück bis zu unserem Campingplatz mit. Ausgesucht wurde er wegen der Nähe zur Stadt, die wir Morgen erkunden wollen. Nicht gewußt hatten wir, daß dieses Gelände in einer Flugschneise des Wellingtoner Flughafens liegt, was uns bis gegen 20:00 Uhr einige Flugbewegungen mit dem dazu gehörigen Lärm bescherte. Nun ist es ruhig, hoffen wir, daß dies bis in den Morgen anhält.

P1120420P1120421P1120423P1120424P1120427P1120428P1120429

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert