Kaikoura : bei den Pottwalen und Delphinen

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Sehr früh am morgen klingelte der Wecker, das machte aber nichts, heute stand  doch  Whale watching  auf dem Programm. Laut Veranstalter lag die Wahrscheinlichkeit einen Pottwal zu sehen bei ca. 70%, auch Delphine und Albatrosse sollte man auf der Fahrt sichten können. Kurz vor Beginn der Fahrt zeigte man uns in einem kleinen Raum einen kurzen Film über Wale (Evolutionsgeschichte), danach bekamen wir noch eine  Einweisung, wie wir uns bei einem eventuellen Notfall auf dem Schiff verhalten sollten. Dem Hinweis, dass man an Bord auch seekrank werden könnte und den Tipps, was man dagegen tun kann,  maß ich keinerlei Bedeutung bei.

In der Bucht vor Kaikoura kann man nicht alle Altersgruppen von Pottwalen antreffen, sondern lediglich die heranwachsenden männlichen Pottwale, die bis zur Geschlechtsreife von den kleinen Walschulen sich fernhalten müssen. Da die weiblichen Pottwale wegen der geringer ausgebildeten Fettschicht (Blubber) wärmere Gefilde in Äquatornähe aufsuchen, halten es die Männer in diesem durch Ströme aus der Antarktis besonders kalten und tiefen Wasser besser aus. Zu unserem Glück und zum Glück der Veranstalter, denen so ein Ganzjahresgeschäft mit ihren Fahrten beschert wird.

An Bord des Katamarans stellte sich dann die Crew vor, die aus 4 Leuten bestand. Dem Kapitän, dem Whale watcher, einer Reiseführerin und einer Art Mädchen für alles, welches ein Mann war und welches im Verlauf der Tour noch viel Arbeit bekommen sollte. Auch hier wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass man an Bord durchaus mal Übelkeit verspüren könne. Dann ging es los und die Stimmung an Bord war noch ganz heiter. Während der Fahrt mussten sich alle Passagiere unter Deck in einem Aufenthaltsraum, der mit Stuhlreihen bestuhlt war, aufhalten. Schnell wurde der erste Pottwal gesichtet. Pottwale sind die grössten Zahnwale  und die viertgrössten Wale überhaupt. Sie sind Weltrekordhalter im Tiefseetauchen. Sie können bis zu 3000 m tief tauchen und können dabei ca. 1,5 Stunden unter  Wasser bleiben. Sie ernähren sich von aller Art von Fischen (Tunfische, Haie). Die Wale verschlingen ihre Beute ganz ohne sie zu kauen (ähnlich wie Krokodile). Der größte Fisch, der je im Magen eines Pottwals gefunden wurde, war ein Makohai mit einer Länge von vier Metern.Die Lieblingsnahrung eines Pottwals sind jedoch Tintenfische, besonders liebt er den Riesentintenfisch, der zwischen 12 und 18 Meter lang werden kann. Uns wurde erklärt, dass wenn ein Pottwal auf so einen Kraken trifft ein massiver Kampf in der Tiefe stattfindet, hat doch so ein Riesenkrake auch so was wie Krallen oder Stacheln, mit denen er den Wal verletzen kann. Nach einem Tauchgang kommt der Wal dann für ca. 10 Minuten nach oben, so dass sich das Blut wieder mit Sauerstoff anreichern kann. In diesen 10 Minuten hat man dann die Chance, einen Teil des Wales zu sehen. Der Schwanz bleibt nämlich unter Wasser. Erst beim senkrechten Abtauchen kann man dann die Schwanzflosse des Wales  sehen.

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Auf die Ankündigung hin, ein Wal sei gesichtet worden, stürmte das ganze Boot an Deck  und machte Photos vom Wal, der sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen lies. Der Wellengang nahm allmählich zu.  Ungefähr 15 Minuten später wurde der zweite Pottwal gesichtet. Der Katamaran schaukelte ganz schön und das eine oder andere Gesicht der Passagiere nahm schon eine leichte Grünfärbung an. In der hintersten Reihe nahm ich schon leichtes “Gurksen” war. Wieder war es das gleiche Spiel, jeder stürmte auf das Deck, um die besten Photos zu schießen. Leider kann man halt auf diesen Photos nur einen Teil des Wales erkennen und über Bord wollte, nach den Geschichten über das Beuteverhalten  des Wals, niemand  mehr springen. Nachdem der Wal dann abgetaucht war, kehrte man wieder auf seien Platz unter Deck zurück, um zu den Delphinen zu fahren. Die Fahrt dahin gab dann ein paar Passagieren voll den Rest und das “Mädchen für alles” hatte viel Mühe die Spucktüten einzusammeln und neue zu verteilen. Ich musste mich sehr auf die Erklärungen unserer Reiseführerin konzentrieren. Dann endlich wurden die Delphine gesichtet! Ca. 100  Dulphi Delphine die ganz nahe ans Boot heranschwammen und sogar Kunststückchen vollführten. Leider sind diese Tiere verdammt schnell, so dass es mir nicht gelungen ist, richtig gute Photos zu machen. Bei der Rückfahrt dann entdeckten wir noch einmal einen Pottwal, aber leider hatten manche Passagiere kein Interesse mehr, weil sie viel zu sehr mit den Spucktüten beschäftigt waren.  Meine Nachbarin hatte schon die vierte in Gebrauch.

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Auch hier war es wieder das gleiche Spiel mit dem Wal, 10 Minuten ausruhen und dann senkrecht abtauchen.

Um mein Glück des Tages vollständig zu machen, steuerten wir auf eine Gruppe von Wasservögeln zu, unter denen sich auch der Albatros befand.

 

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Ich fand diese Fahrt  ein klasse Erlebnis und hätte es nicht missen wollen (obwohl mir auch ein wenig flau im Magen war).

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