Zum Tongariro National Park

Nach unserem Ruhetag sattelten wir am 27.2. wieder unsere PS um über Rotorua zum Tongariro National Park zu kommen. Bevor wir jedoch auf große Fahrt gehen konnten, musste das Brotproblem (!) gelöst werden, d.h. die nächst größere Stadt, in diesem Fall Whakatane, 40 Kilometer entfernt, wurde angesteuert. Erfreulicherweise konnten wir diese “Einkaufsfahrt” mit dem Angenehmen verbinden, denn die Fahrt dorthin führte an einer weit in das Landesinnere reichenden Bucht vorbei in die Agrarservicestadt Whakatane. Hinweise am Straßenrand nehmen wir wahr, manchmal folgen wir ihnen auch. Diesmal wurde auf einen ehemals zu Maorizeiten befestigten Ort in Meernähe hingewiesen, einem Pa, von dem außer den Terrassen, die früher bebaut waren, nichts mehr existiert. Auf dem Hügel stehend kann man sich die Wehrhaftigkeit des Ortes ganz gut vorstellen. Nicht alle im Umfeld der “Festung” (hier Tauwhare Pa) Maori lebten im Schutz der Festung, viele hatten ihre Behausungen im Umfeld. Von allem ist nichts mehr vorhanden; die letzten Reste hat man im Rahmen der Vorbereitung des Geländes zur Bebauung durch Bulldozer in den 50er Jahren zusammengeschoben.

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Von unserem Campingplatz an der Waiotahi Beach hatten wir in der Ferne die Umrisse einer Insel ausgemacht. Hier in Whakatane waren wir etwas näher dran, obgleich dieser Vulkanfelsen immer noch fast 50 Kilometer vor der Küste liegt. Die Insel, Whakaari (weiße Insel), besteht aus drei Vulkankegeln, von denen der zuletzt entstandene die beiden älteren überformt hat. Was aus der Ferne bei einem ersten Blick aussieht, als wenn gerade eine Wolke über der Insel liegt, ist vielmehr der Wasserdampf, der aus dem Kraterrund aufsteigt.

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In Whakatane ist die Bäckerzunft in der Lage, uns passendes Brot zu backen; die Vorräte konnten vor der Weiterfahrt aufgestockt werden. Die nunmehr in das Inselinnere zielende Route führte wieder einmal durch eine Landschaft von der wir glaubten, sie bereits gesehen zu haben. Einzig die eine oder andere Bergformation erinnerte verstärkt daran, daß Neuseeland auch und in großem Maße ein von Vulkanen geprägtes Land ist, das immer wieder von Vulkanausbrüchen heimgesucht wurde und werden wird.

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Die zweite Hälfte der Strecke war dann wieder Katrins Land, will heißen, die passierten großen und kleinen Seen bestimmten das Bild. Nachdem wir über ein ganz kleines Mittelgebirge gefahren waren, stießen wir auf den Lake Rotoma, ein durchgeführter Wassertest fiel positiv aus. Aber nachdem Katrin bereits vor dem Frühstück ihre ersten Runden im Meer geschwommen hatte, verzichtete sie hier auf ihr Vergnügen. Es schlossen sich der Lake Rotoehu und der Lake Rotoiti an, an dessen Ufern wir viele Kilometer entlang fuhren.

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Den Ort “Hells Gate”, wenige Kilometer vor unseren Tagesziel, dem Lake und der Stadt Rotorua gelegen, wollten wir näher kennen lernen. Wir hatten keine Vorstellung, was uns dort erwarteten würde. Als wir jedoch bei der Annäherung tief einatmend Schwefelgeruch wahrnahmen, war das Rätsel fast gelöst. Es handelt sich um eine seit über 100 Jahren als Heilquelle genutzte schwefelhaltige Sole, die so penetrant stinkt, daß wir schnell Reißaus nahmen.

Rotorua liegt nicht nur inmitten zahlreicher Thermalquellen und an einem sehr großen See, sondern ist in große Wälder eingebettet. Einer dieser Wälder ist “The Redwoods”, sehr stadtnah gelegen, ein wunderschöner alter, d.h. mehr als 100 Jahre alter Pinienwald. Wir sind hier spazieren gegangen und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Kerzengerade wachsen diese Bäume, haben eine stark konturierte und dicke Rinde, die sich weich anfühlt, fast faserig erscheint, und erreichen Durchmesser von deutlich über einem Meter. 1901 wurden diese Sequoa-bäume aus Kalifornien hier angepflanzt, hatten diese Baumart sich als besonders robust unter den neuseeländischen Verhältnissen erwiesen. Folge ist auch, daß an vielen Orten im Land dieser Baum in Plantagen angepflanzt und “geerntet” wird. Das größte hier im Park stehende Exemplar soll fast 70 Meter hoch sein und einen Durchmesser von fast 170 Zentimetern besitzen. Dieses Prachtexemplar ist uns zwar nicht begegnet, jedoch vergleichbar imposante Stämme haben wir gesichtet. Alle sind für eine adäquate Dokumentation zu groß und gewaltig geraten. Im Redwood-Infocenter haben wir zwei Baumscheiben gesehen, die hier ebenfalls als Beleg herhalten, der Stammdurchmesser der linken Scheibe wurde nach 47 Jahren erreicht, der rechts abgebildete Baum wurde über 90 Jahre alt, ihre Durchmesser sind fast gleich, es handelt sich um unterschiedliche Redwoodarten.

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Anschließend begann eine kleine Seenrundfahrt südlich des Redwoodwaldes gelegen. Im Wald gelegen, nur auf einer Seite über eine Straße erreichbar, Ort vieler schöner Villen und mit einem kleinen Sandstrand ausgestattet ist der Lake Okareka, den wir fast für uns alleine hatten. Eine Mutter mit zwei Kindern saß am Strand, ansonsten waren nur zahlreiche Enten zugegen, also kein Grund, das “Seele” nicht zu testen und in ihm ausgiebig zu schwimmen. Keine Wellen, kein Salzwasser und eine Temperatur zum Aushalten geeignet. Uns hat das Baden sehr erfrischt, auch wenn der Wind, dem man wohl nirgends ausweichen kann, uns anschließend schnell trocken geföhnt hat.

Zwei weitere Seen folgten dann in geringer Entfernung, der Blue Lake sowie der Green Lake. Die Färbung beider resultiert aus den unterschiedlichen Sedimenten, die auf dem Seegrund liegen. Während der  Blaue See zum Baden und für den Wassersport geeignet und genutzt wird, ist der grüne See heilig. Er gehört den oder einem Maori; diesen heiligen See darf man nicht betreten und benutzen, es sei denn, eine Genehmigung des obersten Maori liegt vor. Also blieb nur auf beide von einem Aussichtspunkt hinabzuschauen.

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Wir befinden uns hier in einem von starken Vulkanausbrüchen immer wieder betroffenen Gegend. Am Lake Tarawera befand sich Mitte des 19. Jhd. eine besondere touristische Attraktion, die violetten und weißen (Sinter)Terrassen, in denen auch eine Anzahl von Thermalpools sich befanden. In 1886 brach der nahe gelegene Vulkan Tarawera aus, begrub diese Terrassen unter einer Lawine von Geröll und zerstörte das in der Nähe befindliche Moaridorf Te Wairoa. Hiervon existiert nichts mehr außer ein paar Fundamenten, die vor einigen Jahren freigelegt worden waren. In einem kleinen Museum kann man die Geschichte vor dem Ausbruch und die Katastrophe, die 153 Menschen im Dorf das Leben kostete, nachvollziehen. Museen und wiederaufgebaute Dörfer haben ihre Öffnungszeiten; wir kamen leider kurz vor Torschluß an und mußten auf einen Besuch verzichten. Den wenige Kilometer entfernten Lake Tarawera sahen wir uns dennoch an; auch er wurde in seiner Form durch den damaligen Ausbruch verändert.

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Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz, der stadttypisch auch “Hotpools” hat, entspannten uns in diesem warmen und heißen Wasser; Katrin reichte das nicht, denn der direkt vor dem Campingplatz liegende See wollte auch beschwommen werden. Es hat Spaß gemacht, aber das nachmittägliche Schwimmen im Lake Okareka hat den Vergleich um Längen gewonnen.

Am Abend entstand auf einmal bei Katrin eine große Hektik. Sie suchte verzweifelt ihre Brille, die verlegt sein könnte oder, wo auch immer, vergessen worden ist. Nach Analyse des Vortages und des Morgens stellten wir fest, die Brille muß auf der Toilette unseres letzten Campingplatzes liegen, wo Katrin vor ihrem morgendlichen Bad im Meer ihre Kontaktlinsen eingesetzt hatte. Aber abends um 22:00 Uhr kann man das nicht mehr klären. So verbrachte Katrin eine unruhige Nacht und hoffte, unsere Vermutung würde sich bestätigen. Früh standen wir auf, um, was wir hofften, zum Brilleholen nach Opotiki fahren zu können. Es klärte sich alles auf – die Brille war dort gefunden worden und wir machten uns am 28.2. erst einmal zurück auf den Weg nach Opotiki.

Am frühen Nachmittag zurück in Rotorua starteten wir durch zu unserem neuen Ziel, dem Lake Taupo. Ursprünglich wollten wir während des Tages eine Maori-Kulturveranstaltung besuchen, was jetzt nicht mehr möglich war. Während die Abendveranstaltungen nur im Paket mit einem traditionell im Erdofen zubereiteten immer fleischlichen Essen zu haben sind, was für Katrin als Vegetarierin mehr als eine Zumutung ist, beschränken sich die Veranstaltungen während des Tages auf den kulturellen Teil. Rotorua gilt als die Stadt, in der man diese Kultur am besten erleben könnte. Natürlich sind derartige Veranstaltungen stark kommerzialisiert, etwas Ursprüngliches wird man hier vergeblich suchen. Das Kulturgeschehen wird hier von wenigen Clans beherrscht, die entsprechende künstliche Dörfer errichtet haben, um den Besuchern einen Einblick in ihr ursprüngliches Leben zu ermöglichen. Anfangs hatten wir schon bedauert, an einer Tanz- und Gesangsvorstellung eines lokalen Stammes nicht mehr teilnehmen zu können. Als wir jedoch auf unserer Fahrt zu unserem neuen Ziel an zweien dieser Veranstaltungsorte vorbeifuhren waren wir froh, dort nicht unsere Zeit verbracht zu haben. Mit soviel Kommerz, wie bereits von außen ersichtlich, hatten wir nicht gerechnet. Alles erschien wie eine Theaterstadt, fern dem tatsächlichen Leben der Maori.

Die 100 Kilometer zum Lake Taupo teilten sich in 20 Kilometer durch dichten Wald und 80 Kilometer durch hügeliges Farmland ohne irgendwelche Besonderheiten. Ab und an wurden wir daran erinnert, daß wir durch Vulkangebiet fuhren; Vulkane grüßten aus der Ferne, ab und an sah man auch Wasserdampffahnen hochsteigen. Rund um die Stadt Taupo wird die Erdwärme intensiv genutzt, nicht nur in den diversen Spa-Einrichtungen, sondern in kommerziellen Rahmen. Große Rohre durchschneiden die Landschaft, um die Energie der Geothermie in großem Maßstab zu nutzen.

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Ein kleines Schild am Straßenrand wies auf das Wairakei Thermal Valley hin, also ansehen. Auf einem halbstündigen Rundgang kam man an diversen Fumarolen vorbei in einem Gelände, das früher einmal aus Sinterterrassen bestanden hat; nicht besonders aufregend, aber interessant vor Ort zu sehen, wie aktiv die Erde in bestimmten Regionen sich noch rührt.

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Bekanntlich sind die Neuseeländer Weltmeister im Vermarkten ihres Landes. Die Huka Falls am Waikato River werden jedem Besucher als ein “must see” angepriesen. Am Weg in die Stadt liegend machen auch wir diesen Abstecher. Man kann diese Wasserfälle von oben und von allen Seiten ganz bequem betrachten. Aber imposant ist etwas anderes. Es strömt zwar eine beachtliche Menge Wasser durch eine Enge und am Ende fällt diese Wassermenge auch geschätzte 2 Meter in die Tiefe, dabei einen großen Lärm, viel Wasserwirbel und ein wenig Gischt erzeugend, aber besonders beachtenswert erschienen uns diese Huka Falls nicht.

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Wichtiger erschien uns der Besuch der Craters of the Moon, ebenfalls ein Gebiet, in dem eine Vielzahl von Thermalquellen zu sehen ist sowie ein Geysir ab und an Dampf und Wasser abläßt. Spricht unser Reiseführer von Öffnungszeiten zwischen dawn and dusk müssen wir vor Ort die leidvolle Erfahrung machen, daß der Abend bereits um 18:00 Uhr beginnt und uns der Einlaß um 17:30 Uhr versagt wurde, da der zu laufende Rundweg eine Stunde Zeit benötigt. Wieder haben wir etwas dazu gelernt, glaube nicht dem geschriebenen Wort.

Da blieb dann nur noch die Weiterfahrt zu einem Campingplatz. Damit wir am nächsten Tag früh im Tongariro NP sind, um zu wandern, war unser Ziel ein Platz in der Nähe des Parks. Die Wahl fiel auf Motuoapa, am Südende des Lake Taupo gelegen. Endlich fuhren wir an einem See entlang, der auch von Wassersportlern genutzt wird, zumindest in der Nähe von Taupo scheint der Segelsport eine kleine Heimat gefunden zu haben. Der Abend bescherte uns dann sogar von unserem Camper, der direkt vor dem See stand, ein stimmungsvolles in abendliches Licht getauchtes Panorama.

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Bereits auf der Fahrt entlang des Tauposeeufers nach Motuoapa hatten wir schräge schleifende Geräusche am linken Vorderrad wahrgenommen, die, natürlich auch am 1.3., dem Tag, an dem wir im Tongariro NP wandern wollten, nicht plötzlich verschwunden waren, wie wir auf den ersten Kilometern des Tages leider feststellen mussten. Also hielten wir in der Touristeninfo in Turangi nicht nur wegen Infomaterial zu den möglichen Wanderungen an, sondern um vor allem Kontakt zu unserem Campmobilvermieter wegen der Reparaturfrage aufzunehmen. Viel Hilfreiches erfuhren wir bei unseren Anrufen nicht von der Hotline an diesem Samstag, so machten wir uns auf, eine Werkstatt zu finden. Beim AA Neuseeland, dem Pendant zum ADAC, konnte man uns helfen. Was uns nicht gelungen war, löste dort ein Fachmann sehr schnell. Der sich zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe festgesetzte Stein wurde einfach “herausgefahren”. Die Planung des Tages war durch diese “Panne” obsolet, eine große Wanderung zeitlich nicht mehr möglich, d.h. auch die ins Auge gefasste Tongariro-Querung fiel ins Wasser. Dennoch, einen Teil der Strecke würden wir wohl noch schaffen. Also fuhren wir zum Startort dieser Eintageswanderung nach Mangatepopo, gut 50 Kilometer von Turangi entfernt. Bereits auf der Strecke wurden wir in gewisser Weise durch die durchfahrene Landschaft für die eingetretene Verzögerung entschädigt durch Panoramablicke auf den Lake Taupo und seine Umgebung, aber auch z.B. durch den Besuch des Lake Rotoira. Eine Vielzahl von schwarzen Schwänen bevölkerte den See, der auf der gegenüberliegenden Seite vom rauchenden Mount Tongariro begrenzt wurde. Hier am See befand sich früher eine kleine Maori-siedlung, Opataka, von der nichts mehr direkt sichtbar ist. Im Zuge von archäologischen Grabungen hat man einige Wohnhäuser sowie Vorratsbauten lokalisieren können. Viel bedeutsamer erschien die Feststellung, daß auf einer im See gelegenen Insel, früher durch eine schmale Landenge noch mit dem Festland verbunden, ein Wehrdorf existierte, in das sich die im Umland lebenden Maori bei Gefahr zurück gezogen haben. Die Lage ermöglichte eine Verteidigung mit geringen Mitteln.

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In der Gegend, durch die wir fuhren, bestanden früher zahlreiche wehrhafte Dörfer; immer wiederkehrende Stammesauseinandersetzungen nicht nur, aber auch um Land und Vorherrschaft, verlangten diesen Schutz des Clans. Manchmal wurden wir durch Schilder auf entsprechende Orte hingewiesen, an denen sich jedoch außer u.U. einer erläuternden Tafel nichts besichtigenswertes befand.

7 Kilometer Schotterpiste trennten uns am Schluß noch von unserem Startpunkt zu einer verkürzten Wanderung im Gebiet des Vulkans  Tongariro, die wir auch bewältigten. Dort gegen 14:00 Uhr angekommen hatten wir Probleme, auf dem großen Parkplatz eine Stellmöglichkeit zu finden; bereits entlang der Zufahrt parkten zahlreiche PKW. In eine gerade freiwerdende Lücke konnten wir hineinschlüpfen, während neben unserem Platz eine Gruppe junger, ziemlich matter aber glücklicher Burschen ihr Tongariro Alpine Crossing begossen. Schuhe geschnürt, Rucksäcke gepackt, auch für den Notfall und los ging es. Der von uns gewählte Ausgangspunkt umfasst zwar die insgesamt steileren Anstiege, führt dadurch aber auch schneller zum höchsten Punkt. Was als Tongariro Crossing bezeichnet wird, ist im Grunde eine Querung des aus mehreren Vulkangipfeln bestehenden Tongariromassivs, ohne dabei auf dem Gipfel eines der drei Vulkankegel gewesen zu sein. Dennoch, für die Gesamtstrecke von etwa 20 Kilometer wird mit einer Laufzeit von 7-8 Stunden gerechnet. Damit war für uns auch klar, selbst bis zur Halbdistanz würde die Zeit nicht reichen, denn der Weg muß auch zurück gelaufen werden. Dennoch, die Hoffnung auf einen schönen Weitblick von einem hohen Punkt aus, das Wandern durch diese Vulkanlandschaft reizte uns. Gegen 14:30 Uhr starteten wir.

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Gut eine Stunde liefen wir durch schwache Vegetation, meistens auf vulkanischer Unterlage, denn die Vulkane haben sich in den vergangenen 150 Jahren einige Male geräuspert. Eine weit oben angebrachte Hinweistafel markiert die bei den letzten vier Ausbrüchen entstandenen Lavaströme verbunden mit Verhaltenshinweisen im Ernstfall. Keinem der Wanderer machte es etwas aus, quer durch dieses gefährdete Gebiet zu gehen, man setzt auf das vorhandene Vorwarnsystem. Hin und wieder konnten wir mit einiger Fantasie in den Lavabrocken etwas Gegenständliches erkennen, z.B. ein Gesicht mit Fell auf dem Kopf. Durch eine kleine Hochebene plätscherte ein Bächlein, idyllisch. Als wir nach fast einer Stunde und mehr als drei Kilometer Strecke die “soda springs” erreicht hatten, kehrte Katrin zum Camper zurück. Wenn man sich nicht wohl fühlt, sollte man sich nicht zur sportlichen Leistung zwingen.

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Allein marschierte ich weiter unter der Zusage, um 16:45 Uhr umzukehren, damit ich zwischen 18:00 und 18:30 wieder zurück am Camper bin. Von nun an ging es steil bergauf. Zur Erleichterung der zahlreichen Wanderer wurden immer wieder Stufen in den Hang gebaut, was das Vorwärtskommen deutlich beschleunigte. Nach 1 3/4 Stunde lief ich durch den südlichen Krater. Diese Kraterdurchquerung, nicht nur einmal, sondern es geht noch ein weiteres Mal durch einen erloschenen Vulkankrater, ist sicherlich ein wichtiger Grund, diese Querung zu wandern. Hier oben auf gut 1800 Metern wächst auf dem Vulkanboden kaum noch etwas, kleine Grasbüschel und ab und an Flechten waren das einzige sichtbare.

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Um 16:40 stand ich auf dem Kraterrand, 50 Höhenmeter weiter ging es in den zentralen Krater und zum Blue Lake hinunter, aber meine Zeit für den Aufstieg war abgelaufen, und die fast 9 Kilometer wollten auch noch gegangen sein. Pflichtbewußt und ein bischen traurig, denn den Anblick hätte ich gerne mitgenommen, aber der Weg zum See und zurück hätte mindestens 30 zusätzliche Minuten bedeutet, kehrte ich um. Der Rundumblick wurde zumindest teilweise festgehalten.

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Mehr als pünktlich um kurz nach 18:00 Uhr war ich am Camper zurück, merkte die gelaufene Strecke und die Anstiege ganz schön in den Beinen und traf Katrin lesend an. Irgendwie hatte ich den Eindruck, so richtig auf mich gewartet hat sie nicht, dann hätte ich auch ruhig erst um 19:00 Uhr eintreffen können. Diese Katze war den Baum hinauf, dennoch war die verkürzte Wanderung sehr schön; für uns beide war auch deutlich geworden, die gesamte Strecke hätte uns keine Probleme bereitet. Beneidet habe ich die Wanderfreunde, die am Beginn des südlichen Kraters den Anstieg hinauf zum Ngauruhoegipfel bewältigt haben, sehr steil, viel Geröll, sehr anstrengend aber mit einer noch besseren Weitsicht als der, die ich genießen konnte. Gegen 19:00 Uhr waren wir dann an unserem Campingplatz und reif für eine heiße Dusche.

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