Im West MacDonnell National Park unterwegs

Alice Springs befindet sich auf einer Höhe von rund 600 Metern und ist umgeben von den MacDonnell Ranges im Osten wie im Westen, deren Höhe sich zwischen 400 und 800 Metern bewegt und die sich über fast 650 Kilometer erstreckt. An sich nichts bedeutendes, wenn nicht zum einen dieser Bergzug vor Millionen von Jahren durch Auffaltung eine Höhe von 10.000 Metern gehabt haben soll, von denen nach Millionenjahren andauernder Erosion nur noch die ehemals zuunterst liegenden Schichten übrig geblieben sind; erodiert sind folglich so an die 9.000 Höhenmeter, wenn ich den kurzen Hinweis an einem der besuchten Orte richtig verstanden habe. Durch diesen “Höhenzug” haben sich an unterschiedlichen Stellen Flüsse gegraben und uns Besuchern wunderschöne Schluchten hinterlassen. Diese Schluchten sind einerseits teilweise Habitat seltener Tiere, wie z.B. der Rock-Wallabies, andererseits haben hier Pflanzen aus der Zeit der Dinosaurier überlebt und können nur hier gefunden werden. Also viele Gründe, zumindest in den mit unserem Camper zugänglichen westlichen Teil der MacDonnell Range zu fahren. Der einzige Wermutstropfen dieser Strecke – sie muß zweimal gefahren werden, denn für unseren Camper stellt dieses Tal eine Sackgasse dar, hochbeinige 4WD können sich über eine extreme Rüttelpiste über die Mereenie Loop Road in den Watarrka National Park und zum Kings Canyon durchschlagen. Kings Canyon ist auch eines unserer Ziele, wir müssen jedoch zurück nach Alice Springs fahren, um über den südlichen Stuart Highway, den Lasseter Highway und die Luritja Road unser Ziel zu erreichen. Das ist ein Umweg von deutlich mehr als 300 Kilometern – aber was ist das schon angesichts der hier gegebenen Entfernungen zwischen zwei größeren Ortschaften im Outback? Soviel zur möglichen Routengestaltung der ersten Tage.

Wer glaubt, hier im roten Herzen rund um Alice Springs sei es staubtrocken und kaum Vegetation vorhanden, der irrt zumindest teilweise. Staubtrocken war es, wir fuhren jedoch bis zum Abend immer durch ein Gebiet, das in meinen Augen einer Buschsteppe gleich kommt, niedrige Büsche, ab und an Bäume, fast ausschließlich Eukalyptus, manchmal mit ausschließlich weißer Rinde, das ist die Art Ghost Gum, und mehr oder weniger dichte Grasbüschel, es soll sich um Spinifexgras handeln. Durch das Grün der Vegetation drang immer wieder das unterschiedliche Rotfärbungen aufweisende Felsgestein oder die rote Erde durch.

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Wer entlang der westlichen MacDonnell Ranges fährt, hat eine Vielzahl von Möglichkeiten, besondere Schluchten zu besuchen; alle haben ihren Reiz und unterscheiden sich, bei vielen sind wir abgebogen, hineingelaufen oder auf Aussichtspunkte gewandert.

Bereits von weitem erahnt man den Simpson Gap, denn der Einschnitt in den Gebirgszug ist sehr gut zu erkennen. Geschenkt wird einem der Blick in die Schlucht nicht, man muß schon einige Meter laufen und hat dabei genügend Gelegenheit, das sich immer wieder je nach Lichteinfall ändernde Rot der Felsen zu bestaunen. Zu Regenzeiten fließt hier ein Bach, heute waren nur Wasserreste noch vorhanden, die jedoch für die hier lebenden Tiere eine große Bedeutung haben. Katrin hatte sich vorher beklagt, man sei ihr bislang zwei Tiere schuldig geblieben, die Rock Wallabies und die Baumkängurus. Als wir Simpson Gap verlassen, kann sie zumindest das Rock Wallaby, eine nur bis zu 50 Zentimeter groß werdende sich im Felsgestein wohlfühlende und lebende Känguruart von dieser Liste streichen. Wir sichteten nicht nur eines, sondern mehrere, die zu fotografieren sich als nahezu unmöglich herausstellte. Deshalb zur Verdeutlichung, was wir gesehen und nur ganz klein abgebildet haben auf einen abfotografierten Bild das Rock Wallaby.

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Während Simpsons Gap im Nationalpark liegt, befindet sich die nächste Naturbesonderheit, Standley Chasm, außerhalb des geschützten Bereiches und wird im Eigentum des dort ansässigen Aboriginstammes betrieben, d.h. man bezahlt Eintritt, was an sich auch kein Problem darstellt. Verwundert hat uns aber, nirgendwo Mitglieder des Stammes eine der notwendigen Tätigkeiten ausüben zu sehen, denn die Kasse, der Kiosk, das Restaurant, die Wegpflege waren ausschließlich von Nicht-Aborigines besetzt. In Alice ist uns eine große Zahl uns orientierungslos vorkommender junger und alter Aborigines beiderlei Geschlechts aufgefallen, die mehr oder weniger ziellos durch die Stadt schlurften, nicht selten dabei auch alkoholisiert waren. Zukunftslos, arbeitslos, orientierungslos, hoffnungslos – ein Teufelskreis, der vielleicht durch Beschäftigung z.B. in einem Aboriginprojekt durchbrochen werden kann. Wäre nicht in Standley Chasm entsprechende Möglichkeiten gegeben?

Wie wir strebten dutzende Menschen dem Endpunkt der Strecke in der Schlucht zu, die immer enger wird und an deren Ende man rechts und links an die 100 Meter hohe Felswände, natürlich aus rotem Gestein, aufragen sieht. Wir wandern durch ein wildes Tal, in dem nur an wenigen Stellen noch Reste der sehr lange zurückliegenden Regenfälle in Minitümpeln sichtbar sind.

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In Alice hatten offensichtlich zwei unterschiedliche Motorradclubs Versammlungen, eine der Vereinigungen, deren Mitglieder schwere Maschinen und manchmal auch richtig schöne alte Schätze hierhin gefahren hatten, zählte die älteren gesetzten verhinderten Rocker zu ihren Mitgliedern. So konnte ich alte Triumph Maschinen oder natürlich auch meine geliebte Royal Enfield in der Dieselversion bestaunen. Diese Maschinen standen nicht herum, sondern wurden auf der von uns gewählten Route bewegt. Also traf man sich immer wieder auf der Straße und grüßte.

Nicht in allen dieser Schluchten besteht die Möglichkeit, in einem Wasserloch zu baden, das Ellery Creek Big Hole soll zu den besten Möglichkeiten an der West MacDonell Range zählen. Zu Recht wird aber darauf hingewiesen, daß das Wasser im Winter – ja, hier ist eigentlich Winterzeit – ziemlich kalt ist. Nicht nur des Tümpels wegen wurde auch Elly Creek einer unserer Haltepunkte, von wo aus Katrin mit ihren im Rucksack verstauten Badesachen sich auf den Weg machte. Wir kamen hier zur Mittagszeit an, auch für uns Zeit, den sich einstellenden Hunger zu bekämpfen. Auf einem Nachbarparkplatz konnten wir dabei beobachten, wie ein aufblasbares Surfbrett für den Einsatz auf dem See präpariert, sprich aufgepumpt wurde. Hierher hatten sich nur wenige verirrt, so konnten wir nahezu alleine uns auf den Weg zu dem nicht allzu weit entfernten See machen. Inzwischen war die durchwanderte Umgebung für uns nichts unbekanntes mehr, denn sowohl Vegetation als auch die Felsen, Farben und Formationen wiederholten sich. Zaghaft ging Katrin mit den Füßen am Seerand hin und her, um dann zu entscheiden, dieser See sei doch zu kalt, nicht erfrischend, sondern erfrierend. Unser Surfer kam ebenfalls bald mit seinem Sportgerät und paddelte über den See; ohne naß zu werden hätten wir natürlich gerne mit ihm getauscht, denn er hatte von seinem Brett ganz andere Einsichten in dieses Tal als wir aus der Ferne vom Ufer aus.

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Die Serpentine Gorge ist ebenfalls eine schmale Schlucht, die sich durch das Gebirge windet. Nach gut 5 Kilometer Anfahrt über eine Piste können wir den Camper am Besucherzentrum abstellen, denn von hier aus geht es zu Fuß. Entlang eines und in einem ausgetrockneten Bachbett geht es auf den Schluchteingang zu. Auch hier heißt es, könne man in dem See/Badeloch an der Schlucht baden; dort angekommen stellen wir einerseits fest, daß das Wasser zum schwimmen nicht taugt und zudem extrem schlammig ist, andererseits es keine Möglichkeit gibt, weiter in die Schlucht einzudringen. Wie soll man da sehen, wie der Talverlauf sich durch das Gebirge windet? Die Lösung liegt in der Höhe, d.h. den ausgewiesenen Weg auf einen Aussichtspunkt hoch oben in den Bergen wandern. Steil geht es teilweise über Naturstufen hinauf, manchmal war es mühsam. Wie versprochen, von dort oben wurde uns ein phantastischer Blick in das Tal geboten, so richtig viele Windungen nahm das Tal zwar nicht, aber hier und da waren schon Richtungswechsel erkennbar. In zahlreichen Rotnuancen schimmerte der größte Teil der Felsen, ein interessantes Bild, steil fielen sie ab, deutlich mehr als 100 Meter unter uns lag das Flußbett, fließendes Wasser konnten wir nicht erkennen, nur einzelne Wasserlöcher bestanden noch.

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Die Erfahrung, von oben den eigentlich besten Blick auf und in das Tal zu bekommen leitete unseren Schritt an der ebenfalls abseits der Strecke liegenden Ormiston Gorge direkt hinauf zu einem Aussichtspunkt. Eindrucksvoll präsentierte sich die Schlucht mit ihren meistens sehr steil abfallenden leider von der Abendsonne nur in kleinen Teilen noch beschienenen Felswänden, weit zieht sie sich hin. Den Plan, über diesen Aussichtspunkt hinauslaufend einen Rundweg hinunter zum Flußbett zu gehen und durch das Tal zum Ausgangspunkt zurückzukehren, mußten wir aufgeben, denn der Wasserstand war so hoch, daß der Fluß nur schwimmend zu überqueren war. Nicht, daß wir keine Lust gehabt hätten, in dem Wasser zu schwimmen, aber wie unsere Kleidung trocken ans andere Ufer bringen, an entsprechende Behältnisse hatten wir weder gedacht noch solche zur Hand. Der Rückweg wurde jedoch dadurch erleichtert, als wir tief unten im Wasser zwei Personen im Wasser schwimmen sahen. Nach einem kurzen Umweg zum Camper ging es passend ausstaffiert das Flußtal hinauf zum Ormiston Pound, dessen Wasser zwar nicht kristallklar aber ziemlich frisch war.

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So erfrischt waren die letzten Kilometer bis zum Glen Helen Resort, das an der gleichnamigen Gorge liegt, schnell bewältigt und wir schlugen unser “Zelt” irgendwo im Nirgendwo auf, über uns am Abend ein schöner Sternenhimmel, vor uns die Felswand der Gorge und hinter uns Gras- und Buschland. Auch Dingos sollen hier herumlaufen, heute haben wir keinen mehr zu Gesicht bekommen.

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Natürlich können wir am nächsten Tag, den 16.5., unseren Campingplatz nicht verlassen, ohne einen langen Blick auf und in die Glen Helen Gorge geworfen zu haben. Hier ist die Situation wie bereits wiederholt vorgefunden; am Eingang der Schlucht befindet sich noch ein Reststück Fluß, sprich ein sehr großes mit Wasser gefülltes Loch, das leider die gesamte Schluchtbreite einnimmt. Zugang also nur schwimmend oder mit einem Boot. Zu ersterem hatten wir keine Lust, zu letzterem fehlte uns das Transportmittel. So konnten wir uns leider die als Orgelpfeifen beschriebene im Inneren der Schlucht liegenden Felsformationen, die eine besondere Bedeutung für die hier ansässigen Aborigines haben, nicht ansehen. Die Schlucht wurde durch den Finke River gegraben, der angabegemäß mit seinen 700 Kilometern Länge der größte in Mittelaustralien sein soll. Soweit wir sehen konnten, war das Bachbett jedoch an einigen Stellen trocken, also sollte man korrekterweise von einem 700 Kilometer langen Bachbett sprechen. In dem Zusammenhang wurde auch auf eine riesige Überschwemmung in 1988 hingewiesen, bei der hier, gut 130 Kilometer westlich des Stuart Highways, so viel Wasser herunter gekommen war, daß auch der Stuart Highway von den Wassermassen überflutet und unpassierbar war. Nun verstehen wir auch, weshalb an den unzähligen Furten, durch die die Straßen führen, immer wieder Wasserstandsanzeiger stehen, deren Skala bis auf 2 Meter reicht.

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Als sehenswerte Orte im restlichen westlichen Teil des MacDonnell NP wurden die Redbank Gorge und der Tylers Pass Lookout uns genannt, letzterer soll nur 10 Fahrminuten hinter der Redbank Gorge liegen. Obgleich wir mehrere Schluchten  bereits gestern besucht hatten, ohne die letzte hier im Gebirge gesehen zu haben, wollten wir nicht zurück fahren. Diesmal mussten wir einige Kilometer auf das Gebirge zufahren, um in die Nähe dieser Schlucht zu gelangen, es staubte gewaltig um uns herum während der Fahrt über die Piste. Diesmal war es möglich, durch das Bachbett bzw. an ihm entlang sehr weit in die Schlucht hinein zu laufen; nicht immer war es bequem, mussten wir uns den Weg suchen, über Geröll den richtigen Weg finden. Wie immer, wenn es an solchen trockenen Bachbetten entlang geht, auch wenn es seit extrem langer Zeit nicht mehr geregnet hat, in Bachbettnähe stehen unzählige meist hohe und mächtige Bäume, die diese langen Trockenzeiten überstanden haben. Ein ausgedehntes Wurzelwerk hilft wohl, auch aus großer Entfernung noch Feuchtigkeit aufzunehmen, oder die Pflanzen haben sich an diese Trockenzeiten adaptiert.

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Vorbei an den verbliebenen Bachtümpeln erreichen wir nach gut 30 Minuten wandern den letzten Tümpel, der auch hier den Weg in die enge Schlucht versperrt. Zumindest einen Blick kann in die Redbank Gorge geworfen werden; wieder steigen die Felsen steil empor und ist der durch den Fluß gefräste Schluchtspalt sehr schmal. Im morgendlichen Licht leuchten die Farben der Steine, musikalische Untermalung des Bildes gab es leider keine hörbare.

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Auch an dieser Strecke gibt es Punkte, die einem helfen, den Blick für das große Ganze zu bekommen. Der Mount Sonder Lookout an der Strecke gelegen, öffnet und schärft unseren Blick für den einen oder anderen Gipfel im westlichen Teil der MacDonnell Range, die zwischen knapp 1.300 und über 1.400 Metern liegen. Der insgesamt vierthöchste Gipfel in Zentralaustralien ist der Mount Sonder, nach einem deutschen Biologen benannt. Hinter einer weiten Savannenebene steigen dann die Hänge auf, ohne in ganz besonderen Gipfelformationen zu enden.

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Einen guten Teil der gestrigen und heutigen Strecke begleiteten uns rechts und links Zäune, die in unseren Augen Buschland abgrenzten, auf dem vielleicht Schafe grasen könnten. Insofern verwunderte uns, plötzlich eine Gruppe Rindviecher  zwischen und hinter den Büschen zu erkennen. Milchviehhaltung schlossen wir aus, wie sollten die weit verstreut grasenden (?) Kühe zu einem weit entfernten Hof in angemessener Zeit kommen können? Also Ochsen, was uns bald durch einen frei laufenden Ochsen bestätigt wurde. Von hier mit magerer Kost aufgepäppelt kommen die vielen bei den täglichen BBQs verspeisten Steaks?

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So freundlich wie der Freund guckte machten wir uns besser schnell aus dem Staub. Die weiteren Tierbekanntschaften des Tages waren weniger aufregend. Am Morgen entdeckten wir im Schilf einen nicht zuordnenbaren Vogel, an unserem Weg pickte ein Papagei Körner auf, in einer der Schluchten konnten wir, auf dem Bild kaum erkennbar, Bekanntschaft mit einem anderen Papagei machen. Fast vergessen, da ohne Bild, die morgendliche Schlange, die ihr Leben einer schnellen Reaktion des Fahrers verdankt. Wer um Sonne zu tanken, sich auf die Fahrbahn legt und dann eindöst, den erwischen oft die Reifen. Wie der Blitz schlängelte die dunkle und nicht gerade kleine Schlange vom Asphalt in das Gebüsch. Sie hat sich dann so weit davon gemacht oder gut versteckt, daß wir sie nicht mehr auffinden konnten. War vielleicht für beide Seiten gut so.

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Die Aufzähung ist aber nicht vollzählig, wenn wir nicht den am Straßenrand langsam daherschleichenden ziemlich kleinen Dingo erwähnen würden, der so langsam reagierte, daß Katrin ihn aus dem Camper heraus fotografieren konnte. Abgemagert sah in Katrins Augen aus; nun muß man wissen, daß derzeit Paarungszeit ist, weshalb die Dingos, männlich, sich vom Rudel absondern und auf Brautschau durch die Lande schleichen, das kann manchmal ganz schön schlauchen.

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Auf die Aussage im Resort hin, Tylers Pass Lockout würde nach 10 Minuten weiterer Fahrt über die Redbank Gorge hinaus erreicht werden, setzten wir unsere Fahrt gen Westen fort. Nachdem aber nach 15 Minuten und 18 Kilometern an Stelle des avisierten Ziels die Abzweigung nach Haasts Bluff (Piste) auftauchte, unsere Straße weiter in Richtung Kings Canyon zeigte, kein Hinweis auf den Aussichtspunkt, drehten wir um. Schließlich wollten wir über Alice Springs hinaus ein gutes Stück Strecke zum Kings Canyon auf herkömmlicher Straße noch bis zum Abend schaffen.

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Auf gleicher Strecke zurückfahrend konnten wir nun auch kurz zu Ochre Pits abbiegen, den Hinweis hatten wir gestern links liegen gelassen. Ochre Pits sind viele Farbschattierungen aufweisende Flußfelsen, die aus dem hier überall vorkommenden Sandstein bestehen. Ihre besondere Bedeutung ist ritueller Art für die Aborigines. Seit alters her beschaffen sie sich an diesem Ort die für Bemalungen und Schmuck wichtigen Grundstoffe ihrer Farben. Deshalb ist auch hier ansehen erlaubt, mitnehmen natürlich nicht gestattet.

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Mit kurzem Zwischenstop in Alice Springs ging es dann auf den Stuart Highway in Richtung Adelaide. Das gut 200 Kilometer südliche liegende Erldunda und das Desert Oaks Motel und Campground war unser Ziel. Gute 2 1/2 Stunden motorten wir dann auf dem mehr oder weniger schnurgerade verlaufenden Highway gen Süden. Das einzig wirklich aufregende war nicht die Landschaft, die war wie gehabt, anfangs war der Busch- und Baumbestand dicht, später nahm er sukzessive ab, sondern ein Hinweisschild auf LKW-Fahrzeuglängen von 53,5 Metern. Ab und an kam uns ein solches Langgefährt entgegen; wie die um die Kurven in einigen Städten kommen wollen, ob sie über die Kreisverkehrsinseln hinwegfahren, wir wissen es nicht. Man stelle sich deutsche Autobahnen vor, auf denen die rechte Spür dicht an dicht diese Riesen-LKWs fahren, man wird als PKW schier erdrückt.

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Gut in der Zeit liegend kamen wir am Campingplatz an, auf dem eine ganze Anzahl von australischen Campern bereits mit ihren Fahrzeugen standen. Erstaunlich, wie viele hier mit besonderen Wohnwagen, deren große Bodenfreiheit ausreichend ist, auch Pisten und 4WD-Strecken zu fahren, diese besondere Freiheit im Land nutzen und die selten befahrenen Fernstrecken quer durch den Kontinent in Angriff nehmen. Ohne besonderes Equipment geht das nicht.

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So ausgerüstet hätten wir den kurzen Weg in das Kings Canyon nehmen können, so müssen wir hier übernachten und Morgen weitere fast 300 Kilometer bis zum Ziel fahren.

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