In Australien angekommen

Am Nachmittag des 16.3. verließen wir Neuseeland, um die nächsten Wochen uns einige – wenige – Regionen Australiens anzusehen. Beim Einchecken wurde dann festgestellt, daß wir nicht im Besitz eines Visums für Australien seien – in unserer Zeit von EU-Bürgern ein Visum für Australien verlangen schien/scheint uns ein Treppenwitz zu sein, entspricht aber der Realität. Zum Glück kann gegen eine kleine Zusatzgebühr dieses Visum noch vor Ort ausgestellt werden und unserem Abflug nach Australien stand nun nichts mehr im Weg. Pünktlich hob die Quantas-Maschine ab, pünktlich kamen wir auch in Sydney an, das war aber auch schon alles Positive an diesem Flug. Eine viel zu kleine Kabinencrew kümmerte sich um die fast 300 Fluggäste, die wie wir fast 1 1/2 Stunden auf das erste Getränk warten mussten. Bislang war uns ein derart schlechter Service nur auf einigen unser Iberia-Flüge aufgefallen, jetzt auch Quantas? Vielleicht liegt die Lösung hier : wie wir am Folgetag in der Zeitung lesen konnten, gibt es derzeit einen Arbeitskonflikt bei Quantas, Grund die angekündigte Entlassung von 5000 Mitarbeitern. So wollen wir nicht ausschließen, daß wir bereits erste Auswirkungen des Konfliktes oder der angekündigten Sparbemühungen erlebten.

Ganz nah Abflughafen für unseren weiteren Transport am 17.3. nach Hobart/Tasmanien , dem Domestic Airport, der leider wenige Kilometer vom Ankunftsflughafen Sydney International entfernt liegt, hatten wir unsere Unterkunft gefunden, dem Ibis Budget, preiswert und akzeptabel. Zu Fuß liefen wir dann mit unseren Rucksäcken auf den Schultern die 10 Minuten bis zum Abflugterminal. Diesmal mussten wir auf unserem Quantas-Flug nicht ganz so lange auf die Getränke warten, was vielleicht auch an der kürzeren Flugzeit lag. Gegen 11:00 Uhr hatten wir in Hobart unsere Rucksäcke wieder auf der Schulter und stiefelten die geschätzten 400 Meter bis zum Campervermieter, um dort unser fahrbares “zu Hause” für die nächsten 7 Tage in Empfang zu nehmen. Um nicht wie in Südamerika nur mit groben Handskizzen durch das Land zu fahren, erwarben wir ein nicht sehr handlichen dafür aber ganz Australien berücksichtigenden Straßenatlas, der uns hoffentlich hilft, unsere Ziele zu erreichen. Wie wir beim Einräumen und Zurechtfinden feststellten, sind nicht alle gleich genannten Camper auch identisch. Dieses etwas jüngere Modell weist nicht nur eine geringere Stehhöhe auf, sondern hat durch eine abgeänderte Anordnung von Einbauten auch weniger Staufläche mit dem unangenehmen Ergebnis, daß wir unsere Rucksäcke nachts auf den Sitzen in der Fahrerkabine abstellen müssen. Für die wenigen Tage stellt das kein Problem dar, wir hoffen, bei den künftigen angemieteten Campern wieder unser altes Modell übernehmen zu können. In unserem Alter sich auf etwas Neues einzulassen fällt eben manchmal schwer?! Und dann begann unsere verkürzte Rundfahrt durch Tasmanien.

Etwas beschäftigte uns, vor allem Katrin, bereits vor unserem Flug nach Australien : die Vielzahl der giftigen und für den Menschen bedrohliche bis tödliche Tierkontaktmöglichkeiten, seien es Spinnen, Seewespen/Stinger/Boxjellyfish, Krokodile, Schlangen, Frösche, Oktopusse, Fische und Schnecken, um die wichtigsten zu nennen. Derartige Bedrohungen waren uns bislang eher fremd, nehmen aber so nach und nach Besitz in Katrins Gedankenwelt. So spricht sie bereits davon, in Australien das Wasser zu meiden, sei es das Meer oder ein See – man weiß ja nie, was dort auf einen lauert. Natürlich wissen wir um die normalen Verhaltensweisen um das Risiko erheblich zu reduzieren, beim Schwimmen lautet diese : talk to a local, denn die wissen um die besonderen Gefahren z.B. nach einem Regen in ihrer Region. Dennoch, so recht beruhigend wirken diese Ratschläge nicht, es könnte ja trotz Kontrolle des Schuhinnern sich an anderer Stelle eine giftige Spinne versteckt haben. Und wenn dann auf Befragen von Einheimischen diese mehrmals bestätigen, sie hätten der giftigen Spinne gegenübergestanden, dann ist die Ruhe ganz dahin. Statistik sollte überzeugen, denke ich. In einer Kolumne finden sich folgende Hinweise : in Australien gibt es nicht einmal eine tödlich ausgehende Haiattacke pro Jahr, auch die tödlich ausgehenden Krokodilangriffe fordern jährlich nicht mehr Leben. Dem blau geringelten Oktopus sind in den letzten hundert Jahren nur zwei Menschen zum Opfer geworden und durch die Cone shell gibt es nur ein einziges dokumentiertes Todesopfer.  Der Jellyfish raubt jährlich zwei Menschenleben, so daß es insgesamt 40mal wahrscheinlicher ist, im Meer zu ertrinken als von diesen Lebewesen getötet zu werden. Durch tödliche  Schlangenbisse verlieren jährlich gleichfall durchschnittlich zwei Menschen ihr Leben. In den letzten 50 Jahren ist ebenfalls kein einziger Todesfall durch Zeckenbiß berichtet worden, der letzte Todesfall durch einen Spinnenbiß liegt 20 Jahre zurück. Eigentlich alles Daten die beruhigen sollten, gleichzeitig Anlaß sind, die normalen Vorsichtsregeln beim Wandern und Schwimmen in bestimmten Gebieten anzuwenden.

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