Zurück auf Upolu

Es ist irgendwie verrückt, wir kehren nach Upolu zurück, bleiben zwei Nächte im Samoan Outrigger Hotel, einer wirklich zu empfehlende Adresse unweit des Zentrums von Apia, und haben das Gefühl, jetzt endlich so etwas wie Gastfreundschaft zu verspüren, willkommen zu sein. Der Empfang im Hotel war eben nicht nur geschäftsmäßig und das Bett in unserem Zimmer war mit Blumenblüten geschmückt. So haben wir uns das von Anfang an vorgestellt, entspricht diese kleine Geste unserem Bild von der Südsee. Dann der Garten des Hotels, eine Blütenpracht umgibt den Gast; alles ist ordentlich und aufgeräumt, irgendwie wie wir es gewohnt sind, aber auf Samoa. Schade, daß wir diese Erfahrung erst gegen Ende unserer Inselaufenthalte machen konnten, so bleibt schon Frust und Enttäuschung zurück. Wie leicht ist es, dem Gast das Bild einer freundlichen Südseeinsel zu präsentieren; allein die Gartengestaltung, oft von den einfachen Menschen in ihren Vorgärten gezeigt, dürfte problemlos auch in den Unterkünften möglich sein, gesehen haben wir auch bei unserer Rundfahrt davon wenig.

Für große Unternehmungen auf Upolu haben wir nicht den besten Zeitpunkt ausgewählt, denn wir sind am Gründonnerstag angekommen und bleiben am Karfreitag vor Ort.  im Hotel bestätigte man unsere Befürchtung, am Freitag vor geschlossenen Türen zu stehen.  Auf den Fiafia-Veranstaltungen wird dem Gast etwas von der lebendigen Kultur und der fröhlichen Lebensweise der Inselbewohner vermittelt; in verschiedenen Hotels finden über die Woche verteilt derartige Vorführungen statt und zu unserem Glück gab es im Hotel Manumea, etwa 3 Kilometer von unserem Quartier entfernt, am heutigen Donnerstagabend eine Veranstaltung. Mit 55 Tala ist man dabei, kann eine fast 1 1/2 stündige Tanz- und Musikvorführung erleben und sich vorher an einem Buffet mit verschiedenen auch landestypischen Speisen bedienen.  Derartige Veranstaltungen sind beileibe nicht ausschließlich für den Touristen gemacht, wie man annehmen könnte, denn das Gros der Gäste waren Einheimische bzw. deren Verwandte, die über die Ostertage in die Heimat zurückgekehrt sind. Wie soll man die Tänze beschreiben? Sehr körperbetont und in einem schnellen Rhythmus bewegten sich eher die Männer, die Frauen sehr anmutig, grazil, sanft und mit fließenden Bewegungen. Faszinierend, wie dabei die Füße bewegt wurden, wie klein die Schrittchen waren, wie schnell umgesetzt wurde. Einige Tänze zeigten Männer und Frauen gemeinsam auf der Bühne, manchmal einem Tanz im Wettstreit, manchmal tanzten sie auch miteinander. Hinter allen Tänzen stehen Geschichten. die erzählt werden oder ein besonderes Lied, dessen Text tänzerisch interpretiert wird. Bei allem und den teilweise sehrt schweißtreibenden Tanzformen hatten alle 10 Tänzerinnen und Tänzer ein Lächeln im Gesicht. Kleidung, Bewegungen, Musik, Stimmung alles zusammen vermittelte das erhoffte Südseefeeling, wir wurden von dem Geschehen auf der Bühne richtig gefangen genommen, verfolgten jede Einzelheit und versuchten sie gedanklich aufzunehmen. Es war ein in der Erinnerung nicht so schnell verblassender Abend, eine tolle Show, die mit mehreren rasanten Feuertänzen bei extrem schnellem Trommelwirbel der vier Schlagzeuger zu Ende ging.

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Am Rande dieser Show fand auch ein größeres Familientreffen statt; dabei muß es sich um eine eher einflußreiche Großfamilie aus dem Raum Apia handeln, wenn so zahlreich die Familienmitglieder aus verschiedenen Kontinenten hier zusammen kommen. Man fühlt sich der Familie verpflichtet, den Zusammenhalt zu fördern dienen derartige sich über mehrere Tage hinziehende Feiern. Hier konnten wir erneut auch beobachten, wie erkennbar zwei Männer im Kreise der Familie in Frauenkleidern herumliefen und sich auch entsprechend gerierten, ohne daß an diesem offenen Bekenntnis zum anderssein irgendjemand Anstoß genommen hätte. Man war diesen Familienmitgliedern ebenso herzlich zugetan wie den übrigen Anwesenden. Bereits auf der Hochzeitsfeier, die unseren Aufenthalt im Resort auf Upolu empfindlich gestört hatte, konnten wir ein gleiches Verhalten beobachten. Diese Männer, die sich wie Frauen kleiden und auch so verhalten, in der Landessprache “fa’afafine” genannt werden, d.h. “wie eine Frau”, werden, wie nachgelesen werden konnte, nicht ausgegrenzt, sondern als wichtiger Bestandteil der Gesellschaft angesehen. Selbst wenn der Partner dieser fa’afafine ebenfalls ein Mann ist, wie auf der Hochzeit erkennbar, greifen nicht die im sonstigen konservativen stark kirchlich geprägten Denken vorhandenen Abwehrmechanismen und Abneigungen gegen die Homosexualität. Diese Personen erfüllen, so heißt es, innerhalb der Familie eine wichtige soziale und verantwortliche Rolle, insbesondere bei der Wahrnehmung von Verpflichtungen gegenüber hilfsbedürftigen Elternteilen. Wir haben uns gefreut über den erkennbar ungezwungenen Umgang mit diesen außergewöhnlichen Menschen.

Den Karfreitag, der 18.4., der Tag, an dem praktisch alles geschlossen ist, nutzten wir um mit einem Mietwagen, direkt vom Hotel gestellt, die Insel weiter zu erkunden. Auf den geplanten Besuch eines Gottesdienstes haben wir verzichten müssen, dieser soll sehr fröhlich, bunt und emotional sein, da zum Zeitpunkt unseres Aufbruchs vom Hotel in sämtlichen Kirchen im Umkreis, wie wir dann bei der Rezeption erfahren mussten, die Messen bereits begonnen hatten. Also machten wir uns nach einem schönen tropischen Frühstück, das wir genossen haben, auf eine Rundreise, bei der nicht der letzte westliche Inselzipfel auf Empfehlung des Hotelbetreibers umfahren wurde.

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Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, das war uns bewußt, aber Landschaft satt. Der erste Teil unserer in Richtung Osten verlaufenden Strecke war uns vom Transfer zu unserem Resort bei Faleapuna bekannt. Aufgefallen sind die Veränderungen gegenüber der Fahrt vor einigen Tagen. Jetzt zu Ostern waren manche Häuser geschmückt, entlang der Straße steckten Blumenstengel im Boden, war der “Gehsteig” gefegt, hatte man sich auf den höchsten Feiertag der Christen gebührlich vorbereitet, ging man, wie wir oft beobachten konnten, mit den besten Kleidern in die Kirche. An einigen vorbeifahrend konnte man sehen, wie voll sie waren. Nur sehr wenige  Inselbewohner gingen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach; die durchfahrenen Ortschaften waren nahezu menschenleer. Aber im Gegensatz zu den bisherigen Fahrten entlang dieses Küstenabschnitts konnten wir anhalten, wenn uns danach war, so etwas länger auf diesen oder jenen Strand schauen, die schönen Vorgärten bewundern.

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Der erste wirklich neue Streckenabschnitt begann ab Falefa, von wo ab es durch die Berge der Insel auf die Südküste zu ging. Am Ende des Ortes soll ein Wasserfall sehenswert sein, wir haben angehalten und einen kleinen Wasserfall gesehen, aber deshalb gleich in die Liste der besonders sehenswerten Orte aufgenommen zu werden, können wir nicht verstehen, ist wohl eher dem Mangel an zahlreichen Besuchspunkten auf der Insel zuzuschreiben. Die Fahrt führt stetig bergauf, links und rechts wird das Land landwirtschaftlich genutzt, wenn möglich, kleine Weiler entlang der Straße, die meistens eher von einem beschwerlicheren Leben der Hausbewohner zeugen.

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Dann zweigt ein Weg zur Fagaloa Bay ab, als 4WD-Strecke ausgewiesen, aber ein oben auf dem Bergrücken befindlicher Aussichtspunkt auf die Bucht und diesen Teil der Insel ist zu verlockend, also fahren wir vorsichtig weiter. Zumindest bis zu diesem Aussichtspunkt wird unser Camper keiner besonderen Belastungsprobe unterzogen, wir erreichen das Ziel ohne Probleme, auch wenn wir langsam bergauf fahren müssen. Der Ausblick hat die Fahrt gelohnt, Sandstrände können wir zwar nicht erkennen, aber eine schöne langgeschwungene felsige Bucht, stark bewaldet bis hoch hinauf, die auf Grund ihrer abseits gelegenen Lage vom Tourismus kaum heimgesucht wird.

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Weiter auf der Hauptroute geht es über den “Le Mafa Pass”; hier oben (!) ist wenig Landwirtschaft zu sehen, statt dessen so etwas wie niederer Regenwald. Auf Karten nicht verzeichnet sehen wir einen großen Stausee nördlich der Straße in einem großen Tal; später deuten die aus dieser Richtung über das Land gezogenen Hochspannungsleitungen auf die Funktion Wasserreservoir für ein Wasserkraftwerk hin. Will auch nicht ausschließen, daß hierüber der Wasserdurst der Insel und seiner Landwirte gestillt wird. Mit zunehmender Fahrtdauer verschlechtern sich die Wetterbedingungen; bei Sonnenschein losgefahren schweben nun über uns dunkle Wolken, seitdem wir in Richtung Osten auf Amaile/Samusu abgebogen sind. Hin zur Küste nahm die Zahl der Siedlungen langsam zu. Oben in den Bergen waren außer ein paar Stück Vieh nichts zu erkennen, was auf die Anwesenheit von Menschen hingedeutet hat. Jetzt so 4-5 Kilometer bevor wir dann wieder auf Meeresniveau sind, steht das eine oder andere wieder mit schönen Vorgärten geschmückte Häuschen/Hütte am Straßenrand.

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Dann geht es am Meer entlang auf Lalomanu zu, Cape Tapaga bildet hier die südöstlichste Spitze des Landes. Kleine Inseln, wie z.B. Namua Island, bewohnt, oder Fanuatapu Island, mit einem Leuchthaus besetzt, liegen linker Hand, aber auch bald vom Regen verdeckt, die sich heranschiebenden Wolken verheißen nichts gutes. In einem kleinen hinter der Uferstraße verlaufenden Kanal baden Kinder, bald wird der Regen auch ihnen das Badevergnügen vermiesen, denn keine 10 Minuten Fahrt später gießt es fürchterlich. So richtig sehen können wir hier, kurz von Cape Tapaga, nichts, also bleiben wir am Straßenrand stehen und warten auf das Ende des Schauers, was länger als erwartet andauerte.

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Die sich von Cape Tapaga nach Westen erstreckende Südküste der Insel soll der beste Küstenbereich zum Baden und Schwimmen auf Upolu sein; hier befinden sich auch einige hochpreisige Resorts mit eigenem Sandstrand. Im Rücken die Berge, vor einem das unendliche Meer und dazu auf einem feinen Sandstrand liegen mit der Gelegenheit, jederzeit schwimmen zu können – so könnte das Bild eines Paradieses aussehen. Und in der Ferne, heute vom Regenschleier etwas verdeckt, sieht man eine grüne Insel, hier Nuutele Island, aus dem Meer aufragen. Auch wir hatten uns für ein Quartier hier an dieser Küste interessiert, aber keine Antwort erhalten. Jetzt konnten wir sehen, was uns durch die Lappen gegangen ist – es wäre keine Verbesserung gegenüber dem Resort gewesen! Kleine Fales in einem nicht angenehmen Umfeld, da die Straße direkt hinter den Hütten verläuft. Über den Strand muß man auch nicht in Verzückung geraten, der auf Savai’i war auf jeden Fall der bessere. Die Versorgungslage war hier vergleichsweise dürftig, einen Laden haben wir über viele Kilometer nicht gesehen, also vollständige Abhängigkeit von dem Angebot der Unterkunft. Entlang der Strände stehen immer wieder offene Fales, die von Tagesgästen genutzt werden, zum schlafen, als Sonnenschutz, um im Kreis von Freunden und der Familie zu essen.

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Trotz des kilometerlangen schönen Sandstrandes, die Anzahl der Beherbergungsbetriebe ist sehr gering. Im Abstand von einigen Kilometern taucht immer wieder ein neuer Falebetreiber auf oder ein kleines Hotel wirbt um Kundschaft. Erkennbar ist auch der eine oder andere Investor gescheitert, wie die nicht vollendeten Bauwerke in Straßennähe zeigen. Schöne Lagen gibt es, keine Frage, aber wer macht hier in einer Region ohne besondere Infrastruktur längere Zeit Urlaub, wenn von einheimischer Kundschaft abgesehen wird. Vom Flughafen hierhin dürfte auch bei zügiger Fahrt die Transferzeit deutlich über zwei Stunden liegen.  Wer es mag, in aller Abgeschiedenheit am Meer im Sand zu liegen und dabei in den meisten Fällen auf den gewohnten Komfort zu verzichten, den eine Faleunterkunft im allgemeinen nicht bieten kann, der wird hier schöne ruhige Tage verbringen können. Aber das Umfeld des Strandes bietet wenig bis keine alternativen Betätigungsmöglichkeiten, so daß wir rückblickend froh sind, nicht hierhin für die dann nur noch zwei Tage gekommen zu sein.

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Neben den langen Sandstränden weist die Südküste für uns noch einen zweiten Ort auf, den wir unbedingt besuchen wollen, “Ocean Trench”, auf den uns unser Hotelier ausdrücklich aufmerksam gemacht hat. Erstaunlicherweise wird dieser wirklich besuchenswerte Ort in keinem uns zugänglichen Reiseführer erwähnt, was ein Mangel ist, denn dieser Badeort ist etwas Besonderes. Wir hatten mit der Angabe, wenige Kilometer hinter dem Seabreeze Resort stünde ein Schild, das auf diese Bademöglichkeit hinweist, so unsere Schwierigkeit, denn wir fanden beim besten Willen nicht das Schild. Einkehr bei einem Resort und nachgefragt brachte die Aufklärung, der Ort hieß anders als uns benannt worden war, nämlich “To Sua”. Hoch oben auf einer Klippe in einem wunderschönen weitläufigen und ansprechend bepflanzten Tropengarten

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befindet sich der Zugang zur Badestelle. Diese erreicht man, indem man eine sehr lange Treppe und anschließend eine nicht weniger lange Leiter hinab in ein sehr großes Loch steigt, das mit Meerwasser gefüllt ist und dessen Niveau mit den Gezeiten schwankt. Gute 20-30 Meter über dir als Schwimmer in diesem auf natürlichem Wege entstandenen Becken befindet sich der Garten, wie durch ein Rohr schaust du hinauf in den Himmel. Die steinernen Wände verstärken nach oben hin die unten erzeugten Geräusche. Der Boden des Beckens ist felsig und nicht in jedem Bereich von so viel Wasser bedeckt, daß auch bei Ebbe, wie es bei Ankunft der Fall war, ein problemloses schwimmen möglich war. Wer wollte, konnte in kleine Grotten in Richtung Meer oder in Richtung Land schwimmen. Das baden/schwimmen in diesem Naturbecken war nicht nur sehr erfrischend, sondern hatte einen besonderen Reiz.

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Nicht jeder, der hier in diesen Garten kam machte sich die Mühe, bis hinab ins Wasser zu steigen, sondern begnügte sich mit einer Siesta auf einer der zahlreichen Fales, von denen aus man einen fantastischen Blick auf das Meer hat.

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Was sollte dieses Erlebnis heute noch übertreffen – wir konnten uns nichts vorstellen. Da zumal der Tag weit fortgeschritten war verabschiedeten wir uns von der insgeheim gegen die Empfehlung des Hoteliers ins Auge gefassten Möglichkeit, einen noch größeren Teil der Südseite von Upolu zu befahren und traten über Siumu den Weg nach Norden über die Berge an. Das war eine gute Entscheidung, denn wir kamen dennoch erst nach Einbruch der Nacht, das ist hier so um 18:00 Uhr, die stockdunkel ist, am Outrigger an. Während der letzten Küstenkilometer wurde erkennbar mehr Landwirtschaft betrieben als weiter im Osten der Insel; die Felder waren oft relativ klein, nicht immer groß genug und für einen Maschineneinsatz geeignet. Immer wieder konnten wir aber auch Zuckerrohrfelder, die andere Abmessungen hatten, entdecken. Fast hätten wir die Abzweigung nach Apia auf der südlichen Küstenstraße verpasst, denn der Ort Apia war auf dem Hinweisschild nicht verzeichnet. Nur die Tatsache, daß weder vorher noch etliche Kilometer weiter gen Westen eine geteerte Straße nach Norden weist veranlasste uns, hier die Fahrtrichtung zu wechseln. Die Entscheidung war richtig und brachte uns nach einer Fahrt über die Berge und durch einen Tropenwald in die Nähe des wohl größten/längsten Wasserfalls der Insel, der Papapapai-uta Wasserfall. Er fällt von einer unserer Straße gegenüberliegenden senkrecht in die Tiefe fallenden Felswand über wohl gut 100 oder mehr Meter nach unten. Viel Wasser strömte da nicht zur Erde, aber aus der Entfernung war mehr als nur ein Rinnsal zu erkennen.

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Nicht erst von hieran ging es bergab, aber die Bebauung nahm langsam zu. Im Umfeld von Apia wurden an den umliegenden Berghängen einige bemerkenswerte Wohnobjekte gebaut. Vorbei an L. Stevensons Museum und Grab, heute natürlich geschlossen, sowie zuvor an einem etwas abseits der Straße in einer riesigen Anlage stehenden Bahai Tempel wand sich die Straße ins Tal. Es wurde schneller dunkel als wir fahren konnten; die letzten Kilometer mehr die Straße ahnend als wirklich erkennend, die entlang laufenden Passanten erspähend und im Bogen umkreisend näherten wir uns langsam unserem Hotel. Wir hatten zwar nicht die gesamte Insel Upolu umrundet, die gefahrenen 145 Kilometer waren für heute auch genug, haben aber sicherlich die schönsten bislang uns noch unbekannten Seiten der Insel kennen gelernt und ein besonderes Badeerlebnis genießen können. Nicht nur deshalb war es ein bemerkenswerter Tag, mit dem unser Aufenthalt in Samoa ein versöhnliches Ende gefunden hat.

Jetzt stand am Abend noch Rucksackpacken an, denn Morgen in aller Frühe werden wir mit dem Taxi zum Flughafen fahren, um unsere Reise durch Australien fortzusetzen.

Nach und auf Savai’i

Nach nur zwei an Stelle der drei geplanten Tage lupften wir wieder unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, der größten Insel von Samoa, Savai’i, mit der Fähre von Upolu aus leicht zu erreichen. Der Tag begann für uns sehr früh, d.h. für Ferienzeiten, denn gegen 06:00 Uhr warf uns der Wecker aus dem Bett. Diesmal wollten wir nicht den Transfer eines Taxiunternehmens in Anspruch nehmen, sondern wie die normale Bevölkerung mit dem die Küstenstraße entlang fahrenden Bus nach Apia und von dort aus weiter zum Fähranlegen fahren. In der Rezeption erfuhren wir, einen der frühen Busse direkt vor dem Resort an der Straße ab 08:00 Uhr abpassen zu können um die 12-Uhr Fähre nach Savai’i zu erreichen. Rechtzeitig und bei noch angenehmen Morgentemperaturen schleppten wir uns und unser Gepäck den Anstieg vom Resort zur Straße hoch. Hier wurde wieder bewußt wie schön es ist, wenn man mit dem eigenen Auto alle Habseligkeiten transportieren kann, denn die Schlepperei war nicht nur anstrengend sondern sogar am frühen Morgen schweißtreibend. Und so saßen wir dann am Straßenrand und warteten. Einen Busfahrplan gibt es nicht, wie es heißt wird am Start- bzw. Endpunkt abgefahren, wenn die allermeisten Plätze belegt sind, das kann durchaus dauern, wie wir hier sitzend feststellten. Inzwischen war es deutlich nach 08:30 Uhr und kein Bus passierte uns – doch, dann kam um diese Zeit einer vorbeigefahren. Wir gaben unser Zeichen und wandten uns dem Gepäck zu, um es aufzunehmen. Nachdem der Bus anfänglich gebremst hatte muß er wohl unser Abwenden falsch verstanden haben und fuhr an uns vorbei, wir standen fassungslos am Straßenrand. Sollte uns das bekannte Mißgeschick aus Tahiti auch hier ereilen, schließlich war es wieder einmal ein Samstag. Zu allem Überfluß begann es dann auch leicht zu regnen, wenn auch nur kurzzeitig, was uns unter das Dach eines Ladens flüchten ließ.

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Die Sonne hatte inzwischen an Stärke deutlich zugenommen, sich im Schatten aufhalten Gebot der Stunde. Damit ich die Straße besser einsehen konnte, nutzte ich den Schatten der großen auf unser Hotel hinweisenden Werbetafel, stand damit direkt an der Ausfahrt aus dem Resortgelände. Nicht lange, denn sehr bald hielt neben mir ein großer Kombi und ich wurde gefragt, wohin wir denn wollten um nach der Antwort uns aufzufordern, mit unserem Gepäck einzusteigen, er und seine Frau würden uns nach Apia mitnehmen. So schnell und freundlich unser Transportproblem gelöst zu bekommen hatten wir nicht erwartet. Die Fahrt hin zum Busbahnhof war informativ und kurzweilig. Wir wurden von einem Parlamentsmitglied chauffiert, der einen Wahlbezirk im nördlichen Savai’i repräsentierte, hervorragend englisch sprach und uns manch Neues über Samoa vermitteln konnte. Insbesondere bestätigte er indirekt das Buchwissen über die Macht der Clan-/Familienchefs. Diese sind für die ganz große Familie, die sie vertreten, oberste Instanz in nahezu allen Fragen, ja, kein Grundstücksgeschäft kann ohne seine oder auch ihre Zustimmung, etwa 20 Prozent der Chefs sind Chefinnen, abgewickelt werden. Dabei wird das Grundstück nicht verkauft, sondern nur auf Zeit verpachtet. Das einer Familie gehörende Landvermögen wird dadurch in vollem Umfang erhalten. Nun könnte man meinen, daß das gesamte Grundvermögen auf Samoa den Familien gehört; dies stimmt nur zu einem großen Teil, denn im Zuge der Kolonialisierung Ende des 19. Anfang des 20. Jhd. übernahm die Kolonialmacht, damals Deutschland, Land für eigene Zwecke. Nur dieses ist praktisch auf dem Markt frei handelbar, so haben wir unseren MP Moors verstanden. Im übrigen sind selbst besondere Nutzungen von Grundstücken zustimmungspflichtig. Als Chef wird man nicht geboren, sondern gewählt, und zwar auf Lebenszeit. Natürlich versucht der Clanteil, der den Chef stellt, auch aus seiner Nachkommenschaft den Nachfolger zu stellen, dies setzt aber zum einen die Bereitschaft des Chefs voraus, sich immer mal wieder zwischen alle Stühle durch seine Entscheidung zu setzen als auch die Zustimmung der Mehrheit der wahlberechtigten erwachsenen Familienmitglieder. Ähnlich wie es heißt viel Feind viel Ehr gilt hier viele Cheftitel viel Macht; so trägt der MP des Landes sechs Cheftitel, er, MP Moors zwei. Dies bedeutet, auch nicht Familienmitglieder können von einer Familie zum Chef gewählt werden; dies wird dann der Fall sein, wenn man sich durch den Erwählten neue und besser Vorteile erhofft. Dieses Problem der Wohltaten, die erwartet werden, ist in den Augen unseres Fahrers ein Grundübel in der Gesellschaft von Samoa. Mit diesem Denken sei es schwer, wirklich in der Neuzeit mit allen Gesellschaftsmitgliedern anzukommen, obgleich viel in die Bildung investiert würde, aber das hierarchische Denken dadurch nicht unbedingt verschwände. So war es eine sehr kurzweilige Dreiviertelstunde bis zum Busbahnhof.

Hier standen sie dann, die bunten Transportmittel der Insel, manche sehr gefüllt, andere warteten noch auf die letzten Zusteiger. Wir kamen gerade rechtzeitig, um den Bus zum Fährterminal zu erreichen. Unser Gepäcke wurde im hinteren Wagenbereich auf den vorhandenen Taschen und Kisten verstaut, wir fanden auch ein Plätzchen und dann ging es fast schon los. Zu unserem Erstaunen drehte der Busfahrer zwar noch eine Ehrenrunde um den Busbahnhof, kam zur Abfahrtsstelle zurück, aber Platz war keiner mehr in dem Gefährt. Nicht bis zum letzten Platz besetzt, sondern deutlich darüber hinaus waren wir. Einige saßen auf dem Gepäck im hinteren Bereich, der Boden wurde als Sitzplatz genutzt und Eltern nahmen mindestens eines wenn nicht sogar zwei ihrer mitfahrenden Kinder auf den Schoß. Übervoll waren wir, aber keiner hat gemeckert. Bei Bedarf wurde sich umgesetzt, um ein Optimum an Platzangebot heraus zu kitzeln. Das alles zu einem für uns unvorstellbaren Preis : 4 Tala für eine einstündige Busfahrt zur Fähre, das sind umgerechnet etwa 1,40 Euro.

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Das Vergnügen, zusammen mit den für den Markt bestimmten Lebensmitteln und Tieren zu “reisen” hatten wir nicht, was eher der Normalität entspricht, ist der Bus das primäre Transportmittel auf der Insel. Die Strecke, die wir befuhren, war bekannt, denn es ging am Flughafen vorbei. Ins Auge gefallen sind diesmal die Buntheit der Wohnhäuser. Schlicht grau oder gar einfarbig, so etwas gab es kaum, vielmehr waren die Häuser und Fales mindestens zweifarbig angestrichen, oft in Kontrastfarben, ebenso häufig sah man auch eine Vielzahl von Bonbonfarben.

Zeitig kamen wir am Fährterminal an, zu früh, denn um kurz vor 10:00 Uhr hatte kein Ticketschalter geöffnet, also hieß es warten, und mit uns wartete die gesamte Busladung. Ein weiterer Bus kam an und spuckte seine Menschenladung aus, es war deutlich nach 11:30 Uhr, am Ticketschalter regte sich immer noch nichts und die Fähre, die um 12:00 Uhr ablegen soll, war am Horizont noch nicht sichtbar. Vielleicht stimmt die Uhrzeit nicht, also Kontrolle des Aushangs, aber dort stand schwarz auf weiß Abfahrt Donnerstag bis Samstag u.a. 12:00 Uhr. So mußten wir uns (noch) keine Sorgen machen. 12 Uhr verstrich, auch 13 Uhr war es bereits, vom Schiff kein Schornstein in Sicht, dafür hatte dann der Ticketschalter gegen 13:00 Uhr endlich seine Pforte geöffnet. Der Andrang, so weit wie möglich vorne in der Warteschlange zu sein, hätte mich stutzig werden  lassen müssen, aber ich tat es mit dem Übermut, der mangelnden Disziplin beim Anstehen ab, wenn mal wieder sich jemand vorbeischmuggelte. Karten in der Tasche und weiter warten hieß die Devise. Inzwischen war die Wartehalle sehr gut gefüllt.

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Da es eine mit Sesseln ausgestattete weitere Wartehalle gab, zogen wir um und stellten fest, wir sind nicht die einzigen die auf diesem vorgeschobenen Posten warten. Hier waren wir auch richtig, denn von hier wurde das Schiff bestiegen. Auf einmal begannen die Einheimischen, sich anzustellen; dicht gedrängt warteten sie, einige sitzend, andere stehend und Kinder auf dem Arm, immer geduldig. Noch war die Situation überschaubar, doch plötzlich entstand Hektik; hastig stellte sich eine große Zahl von Passagieren an. Das Schiff war endlich angekommen, also anstellen. Wir hatten ja unsere Karten, dann können wir uns den Streß mit dem Gepäck anzustellen ersparen. Langsam rückte die Schlange immer weiter vor und wir reihten uns an deren Ende ein.

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Nur wenige waren noch hinter uns als plötzlich das Tor für den Zugang zum Schiff geschlossen wurde. Das kann doch nicht wahr sein, wir haben doch Karten für das Schiff! Der sofort angesprochene Offizielle konnte oder wollte anfangs auch nicht weiter helfen, ich mußte nachdrücklicher werden. Schließlich forderte er mich auf, ihn zu begleiten – wenn es dazu dient mitzukommen, immer. Er führte mich an das Tor, durch das die PKW auf das Schiff fahren können; hier wurde mir bedeutet, von hier aus auf das Schiff zu gehen – also gibt es doch noch Kapazitäten!? Wer noch fehlte war Katrin, denn die wartete, angeblich, in der Abfahrtshalle. Ich lief dorthin, von Katrin keine Spur; schließlich tauchte auch sie am Fahrzeugtor auf, nun endlich waren wir zusammen auf dem Schiff und konnten uns auf Savai’i freuen.

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Endlich, deutlich nach 14:00 Uhr stach unser Schiff in See, proppevoll mit Fahrzeugen und Menschen gefüllt. Die ersten hatten das Glück, auf Bänken im Schatten die Überfahrt zu genießen, was in vielen Fällen schlafend geschah, andere setzten sich in den Schatten, den die LKW-Aufbauten lieferten und einige legten sich direkt unter ihre LKWs. Wir verbrachten die gut 80-minütige Überfahrt stehend, teilweise im Schatten, aber meistens der prallen Sonne ausgesetzt und haben auch das überlebt. Zwischenzeitlich hatten wir Bedenken, ob unserer Transport zum Quartier wegen der Verspätung noch gesichert ist, waren aber optimistisch, was gerechtfertigt war.

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Auf der Fahrt passierten wir einige der insgesamt 8 Inseln, die Samoa ausmachen. Interessant war das wechselnde Bild der Inseln im Verlaufe der Passage. Kurz vor Ankunft auf Savai’i kam uns dann die im Wechsel fahrende Passagierfähre entgegen.

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Wie vermutet, wartete unser Abholservice auf uns; statt gegen 13:00 Uhr fuhren wir erst gegen 15:20 Uhr nach Manase, auf der nördlichen Inselseite. Eine erste kurze Inselbesichtigung war somit bereits Bestandteil des Transfers, natürlich werden wir uns das alles später noch einmal in Ruhe ansehen. In Manase checkten wir dann in Jane’s Beach Fales ein. Wir hatten im Vorfeld über das Internet gebucht, nach einem letztlich leider enttäuschenden “Resort” nun eine Fale, jetzt sahen wir, was wir “eingekauft” hatten. Nicht alles entsprach unseren Vorstellungen. Über die Ausstattung der Fales, sehr einfache aber direkt am Strand gelegene Hütten, hatten wir uns vorab informiert, uns für eine “komfortablere” Version mit abschließbarem Raum und einem Bettgestell entschieden – die landestypischen Versionen sind offen, können bei Bedarf durch Herunterlassen einer Art Rollläden “geschlossen” werden, die Matratzen liegen auf dem Boden -, aber die äußerst einfachen Sanitäreinrichtungen mussten erst einmal verkraftet werden. Wir hatten zwar mit einfachen Fales gerechnet, sind aber von touristengerechten Sanitäreinrichtungen ausgegangen. So war eben alles sehr ursprünglich, daran mussten wir uns erst gewöhnen. Inwieweit wir hier dennoch eine durchaus akzeptable Bleibe gefunden hatten zeigte sich im Verlaufe unserer Inselrundfahrt.

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Wie man sehen kann, beschränkte Fläche um sich auszubreiten; wir haben uns erspart, die Sanitäreinrichtungen zu dokumentieren, es wäre ein zu trauriges Bild geworden, wobei zur Ehrenrettung der Betreiber gesagt werden muß, um Sauberkeit hat man sich bemüht, jedoch waren WC und Duschen einfach zu einfach und rudimentär. Mit dem kalten Wasser kann man sich sehr leicht anfreunden, aber daß dieses aus dem Rohr und nicht einem Duschkopf heraus strömt eher weniger, um einen kleinen Mangel zu benennen. Natürlich haben wir beratschlagt, unsere 5 hier bezahlten Nächte zu verkürzen und umzuziehen. Wenige Kilometer entfernt liegt ein Resort, das sich Katrin daraufhin angesehen hat. Aber auch hier klafften Leistung und Preis mehr als erheblich auseinander, so daß wir entschieden, dann bei Jane’s zu bleiben und das Beste aus den Tagen zu machen.

Die Südsee wird in unserer Wahrnehmung oft mit großer Gastfreundlichkeit verbunden. Auf Huahine wie auch z.B. auf Rapa Nui wurden wir den der Region entsprechenden Begrüßungszeremonien willkommen geheißen. Samoa, nahezu im Zentrum von Polynesien liegend, sollte da doch nicht zurückstehen, dachten wir. Die Wirklichkeit sah völlig anders aus. In unserem ersten Quartier, dem Resort, wurden wir mit Geschäftigkeit empfangen, wichtiger als ein Hallo, schade, daß Sie ihren Anschlußflug verpasst hatten, schön daß Sie jetzt ankommen, war die Feststellung der Personalien und das war es auch. Blumenschmuck, Willkommensdrink hier wohl nicht Bestandteil des Geschäfts und des Kulturverständnisses. Selbst in JuHes wird man persönlicher und freundlicher empfangen. Konnten wir dies anfangs noch als Ausnahme abtun, erscheint dieses “freundliche” Verhalten inzwischen die Regel zu sein, denn auch bei der Ankunft in Jane’s Beach Resort hatten wir nicht das Gefühl wirklich willkommen zu sein, eher als zahlender Gast, der u.U. die Ruhe ohne ihn störte. Das war dann doch eine herbe Enttäuschung und unser Bild vom Sein in der Südsee hat erhebliche Risse erhalten. Wir werden damit leben müssen, auch wenn es sehr enttäuschend ist. Nicht alles ist so dunkel wie dieses insbesondere von Katrin so Empfundene.

So etwas wie Serviceorientierung, Dienstleistungsmentalität ist, rückblickend, auf Samoa nicht sehr verbreitet. Hierauf stoßen wir von wenigen Ausnahmen abgesehen immer wieder. Unsere Quartiere lagen in größerer Entfernung von Flughafen bzw. Fährterminal; natürlich fragt man nach, ob ein Transportservice geboten wird, da die Bedingungen vor Ort nicht bekannt sind. Anstatt auf die vor Ort zahlreich vorhandenen und auch für Langfahrten geeignete Taxen hinzuweisen wickelt man den Transfer lieber selber ab. Der Gast zahlt und schweigt, wird aber verärgert wenn er mitbekommt, daß eine Taxifahrt teilweise deutlich günstiger gewesen wäre. Gönnt man den dahinkrebsenden Taxifahrern den Umsatz nicht und will sich die Taschen weiter füllen? Ein Unding auch wenn wir bei unserer Wirtin bzw. dem Personal gezielt nach bestimmten Ausflugszielen nachfragen und keine Auskunft erhalten; kennt man die eigene Insel nicht oder ist man so ignorant dem Gast gegenüber. Jede JuHe oder kleines Hostel an unserer Strecke war da besser aufgestellt als unsere beiden Quartiere. Wir erscheinen zum Abendessen mit unseren Getränkeflaschen – es fehlen erkennbar Gläser, die erst herbeigeschafft werden, als wir darum bitten. Die Liste ist unvollständig, der Mangel frustrierend.

Dafür entpuppte sich der Strand als wahrer Pluspunkt, eine große Lagune stand zum schwimmen, am besten jedoch bei Flut, bereit, ein Sandstrand ohne Steine, auch nicht immer gegeben. Auf Grund der starken Strömung bedeutete schwimmen im Meer schwimmen mit Gegenstromanlage, die oft so stark eingestellt war, daß wir uns kaum vom Fleck bewegen konnten. Am allerbesten dann das sich treiben lassen den Strand entlang, wobei man darauf achten mußte, nicht hinaus in Richtung Riff gezogen zu werden. Dennoch, beste Bedingungen für einen Strandurlaub, das wollen wir in den Vordergrund stellen und uns von anderen Ärgernissen nicht die Laune verderben lassen, was aber nicht leicht fällt. Da hat man ein Bild von einigen Tagen Ruhe und Entspannung auf einer Südseeinsel, und dann stimmen Erwartung und Vorgefundenes so gar nicht überein. Die bei Wind angenehme Wärme , ja Hitze, das Meer, die eigentlich zu hohe Wassertemperatur, das durchgehend tolle Wetter, der Strand, alles wie im Traum, aber die gewählte Umgebung und der Empfang passte zumindest zum Teil nicht in dieses Bild. Zu allem Überfluß scheint in der Mentalität der Einwohner der Insel der Begriff Dienstleistung und Gast eine andere Rolle als bei uns zu spielen, dies muß erst einmal “verdaut” werden, sprich Erwartungen an das Gebotene zurückschrauben, die Mängel ausblenden, um sich vom Ärger die Laune nicht ganz vermiesen zu lassen. Ärgerlich für uns auch der Ausfall der samstäglichen Folkloreveranstaltung, das Fiafia-Fest, das es verschiedenen Hinweisen zur Folge bei Jane’s geben sollte. Offensichtlich reichte die geringe Zahl der Gäste nicht, um diesen Aufwand, unter kaufmännischen Gesichtspunkten verständlich, für uns Gäste aber ein Verlust, zu betreiben.

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Nur wenige der Fales waren belegt; abends trafen wir ein neuseeländisches Paar, zwei jüngere Irinnen, einen Deutschen, einen Australier an, mit denen wir eine angenehme Zeit bei Essen, Trinken an der Beachbar oder bei kleineren Ausflügen hatten.

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Wie wichtig auch für uns der Wind wie auch der Schatten waren zeigt ein Datum : 48 Grad (in der Sonne) wurden morgens um 09:00 Uhr gemessen. Sich in der prallen Sonne aufhalten führt unweigerlich zu einer Dampfbirne, sich langsam bewegen, kraftsparend zu agieren ist Bürgerpflicht und überlebensnotwendig. An diesem Sonntag hörten wir immer wieder von weitem so etwas wie Glockenläuten, das durch Schlagen auf einen metallenen Hohlkörper hervorgerufen wird wie wir später sahen,

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und die Menschen strömten in die auch hier zahlreich vorhandenen Kirchen, alle im Sonntagsstaat. Die Messen in den verschiedenen Ortschaften, die wir im Verlaufe des Tages durchliefen, fanden über den ganzen Tag verteilt statt, irgendwo wurde immer eine “Glocke” geläutet und man machte sich auf den Weg oder wartete bereits.

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Neben den zahlreichen Kirchengebäuden, in jeder Gemeinde, die wir jeweils in weniger als 10 Minuten durchlaufen hatten, befand sich mindestens ein großes Kirchengebäude, bemerkten wir auch ein Denkmal, um auf die erste Bibelübersetzung in die Sprache des Landes hinzuweisen – ein wahrlich gläubiges Volk.

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Wie ungleich der Reichtum auf der Insel verteilt ist, konnten wir bei unserem Spaziergang an diesem Sonntag auch feststellen. Manche der Hütten und Fales befanden sich in keinem guten Zustand, andere herausgeputzt und statt aus Holz aus Stein gebaut. Fast überall wuselte auf den Wiesen der nächste Braten herum, mindestens in Form einiger Hühner, meistens suchten Schweine nach Nahrung, einmal haben wir eine angepflockte Kuh entdeckt. Die Fales liefern denjenigen, die unter ihrem Dach liegen, Schatten, dies wird an diesem Sonntag intensiv von vielen Menschen genutzt; der leichte Wind brachte zusätzliche Kühlung, alles war extrem relaxed, verständlich.

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Bei uns wohl unvorstellbar, hier aber häufig festzustellen : die Grabstelle auf dem eigenen Grund und Boden. Auch auf dem Gelände unserer Fales befindet sich ein Grab, das einerseits auf den Namen Schmid hinweist und andererseits bis in die Zeit Bismarcks zurück reicht. Immer wieder bemerkten wir in der Nähe der Wohnhäuser nicht nur alte und verwitterte Grabmale, sondern auch aktuelle Grabstätten, sowohl von älteren verstorbenen Bürgern als auch von Kindern.

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Der eineinhalbstündige Spaziergang an unserer Bucht entlang durch die nächsten Ortschaften war ernüchternd. Hin und wieder ein kleiner Krämerladen, kaum eine Gelegenheit, um “auswärts” zu essen, schon gar keine “Kneipe”, obgleich die Bucht von Manase und Umgebung als die schönste der Insel Savai’i bezeichnet wird. Mit Erlebnissen außerhalb unseres Quartiers war also kaum zu rechnen, die Alternativen zum gebuchten Abendessen mehr als dürftig. Immerhin, an der am Abend geöffneten Beachbar konnte man seinen Durst, auch mit Bier oder Cocktails, löschen.

Natürlich haben wir den Strand und das Meer sofort genutzt, mehr bei auflaufendem Wasser als bei ablaufendem. Bei Ebbe machte das Baden aber gar keine Freude, denn um in Schwimmtiefe zu gelangen, musste man extrem weit hinaus laufen. Ein großer Teil der Bucht besitzt einen schönen Sandboden hinter dem Riff, in anderen Bereichen befinden sich nicht nur Steine, sondern auch zahlreiche Korallen, die insbesondere bei Niedrigwasser das Überschwimmen zu einer gefährlichen Angelegenheit machen, denn diese Korallen sind extrem scharf, Katrin kann ein Lied davon singen. Die Wassertemperatur soll 29 Grad betragen, extrem warm, Badewannentemperatur, aber bei den Außentemperaturen dennoch eine angenehme Abkühlung, die immer wieder gesucht wurde. Ansonsten verbringt man hier dann die Hitzezeit wie die Einheimischen im Schatten, wir im Schatten unserer am Strand gelegenen Fale.

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Viel unternehmen kann man im Grunde hier nicht; die Inselrundfahrt mit einem Mietwagen ist geplant, aber noch nicht heute, anstrengendes Spazierengehen in der Hitze empfiehlt sich auch nicht. Eigentlich. Hier an der Nordseite der Insel besteht die Möglichkeit, wie es so schön heißt, mit Schildkröten zu schwimmen; hierauf wurden wir mehrfach hingewiesen. Die beiden Neuseeländer hatten diesen Ausflug bereits hinter sich; sie kamen mit einem leicht angebissenen Zeh zurück – eine Schildkröte war wohl zu gierig. Dies hielt uns übrige Gäste aber nicht ab, am Frühstückstisch – um acht Uhr erwartete man uns, und zwar vollzählig, zu diesem Zweck ging man sogar um die Fales herum und erinnerte an den Termin – uns zu diesem Besuch zu verabreden. Da ein Autotransfer nicht klappte, die verfügbaren Fahrräder bereits belegt waren, machten wir drei Deutsche uns zu Fuß auf den Weg, der deutlich länger als erwartet war. Wir kamen an, mehr als nur schweißnaß, denn auch um 10:00 Uhr brannte die Sonne uns Löcher ins Hemd. In einem sehr großen von einem Fluß- oder Meeresarm abgetrennten Teich schwammen eine große Anzahl durchaus stattlicher Meeresschildkröten herum. Wie wir später feststellten handelte es sich um grüne Schildkröten, die weil vom Aussterben bedroht, geschützt sind. Gegen die Bezahlung von 7 Tala konnte man an den Teich und in den Teich hineinsteigen, wovon wir natürlich Gebrauch machten. Angenehm kaltes Wasser tat uns Hitzegeschädigten sehr gut, auch die Schildkröten fühlten sich hier pudelwohl und umschwammen uns immer wieder. Natürlich kann man die Tiere durch Futtergabe anlocken, auch dies gab es und Mark, unser Neuseeländer, war ein Meister hierin und mit den Tieren sehr geduldig. Was uns aber den Zorn ins Gesicht trieb und Mark als quasi Einheimischen, er besitzt eine zweite Staatsangehörigkeit aus Samoa, richtig zornig machte : Polynesischstämmige Gäste fingen eine der großen Schildkröten und hoben sie als Trophäe aus dem Wasser, was an sich noch nichts besonderes war, als jedoch das Tier wie panisch mit den Vorderflossen wild um sich schlug, offenbar aus Angst oder Unwohlsein mit der Situation, wurde die Zwangslage des Tieres nicht beendet, sondern weiter damit posiert. Es wäre interessant zu erfahren, wie diese Person(en) sich fühlen würden, wenn man ihnen auf diese Weise Gewalt antun würde; kein Respekt vor der Kreatur und ihren Bedürfnissen. Dennoch, dies konnte unsere Freude, diese Tiere aus nächster Nähe um uns herum schwimmen zu sehen, ihre Panzer in unterschiedlichen Farben zu erkennen, auch sehr große Tiere dabei auszumachen, nicht schmälern. Das waren schöne 1 1/2 Stunden an diesem Teich. An die Stelle des schweißtreibenden Marsches trat zum Glück, es fuhr gerade eine Art Taxi vorbei, der Autotransfer zum Quartier.

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Während unserer Zeit in Manase hatten wir am Vormittag und ab etwa 16:00 Uhr so weit auflaufendes Wasser, daß für uns optimale Bade- und Schwimmbedingungen herrschten. So sah man sich bald nach der Rückkehr von dem Ausflug irgendwo in der Bucht beim Versuch, sich abzukühlen wieder. Die beiden Irinnen hatten sich Schnorchelausrüstung besorgt und sind einen Teil des Riffs entlang geschwommen. Ihre optische Ausbeute war mehr als dürftig. Die vielen bunten Fische suchten sie, fanden aber nur vereinzelte nicht unbedingt exotische Exemplare. Dies deckte sich mit der Erfahrung eines Gastes zwei Tage später, der am Riff getaucht war. Einerseits sei das Riff in großen Teilen bereits tot, andererseits habe er eine so geringe Menge an Fischen bei seinen Tauchgängen vorgefunden, daß dieses Revier als interessantes Tauchrevier von der Liste zu streichen sei. Bei so viel Informationen war für uns das Schnorchelthema schnell erledigt.

Am 15.4. blieben wir, zumindest vorerst, alleine zurück, denn nachdem unser junger Landsmann bereits am 14.4. nachmittags zum Flughafen abgereist ist, stiegen heute Mittag Mark und seine Frau, Kevin und Helen mit ihrer Freundin in das Großtaxi, um direkt den Flieger in die Heimat zu erreichen oder am Folgetag es leichter zu haben, am frühen Vormittag zum Flughafen zu kommen. Nach den gemeinsamen Tagen gab es ein herzliches Verabschieden. Insbesondere Katrin, die Heimweh verspürt, hat sich gut vorstellen können, mit im Flieger in Richtung Heimat zu sitzen. Heimweh kann ganz schön plagen, davon kann dann auch ein noch so schöner Strand und die unendlichen Bademöglichkeiten nicht ablenken.

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Bislang hatten wir von Savai’i, der wie es heißt ursprünglicheren der beiden großen Inseln von Samoa, nur einen kleinen Zipfel gesehen. Uns einen Überblick über die Insel zu verschaffen brachen wir am 16.4. mit einem Leihwagen auf. Mark hatte uns aus seinen zahlreichen Besuchen der Insel einige der besuchenswerten Orte genannt, auch der Reiseführer war sehr wortkarg, wenn es darum ging, sehr lohende Ziele herauszustellen. Um das Ergebnis einer etwas mehr als 200 Kilometer langen Inselrundfahrt vorwegzunehmen : so richtig viel Bedeutsames haben wir nicht gesehen, eigentlich gibt es nach dem Besuch der Schildkröten nur noch zwei erwähnenswerte Orte, zum einen die vom Taifun 1990 zerstörte nah am Meer stehende Kirche an der Fagalele Bay

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sowie die Blowholes bei Alofaaga. Die Insel ist bekanntlich vulkanischen Ursprungs und Lava sieht und findet man überall. Hier direkt an der Küste haben sich im Verlaufe von Millionen Jahre Hohlräume in den Lavaschichten gebildet, in die die heranbrandenden Wellen mit aller Wucht hineinstoßen; wenn dann noch eine schmale vertikale Öffnung besteht, wird das Wasser in einem riesigen Strahl gen Himmel gedrückt. Wir hatten von einer Fontänehöhe von jenseits der 30 Metermarke gelesen; auch wenn wir derartige Höhenwerte heute nicht bestätigen können, sehr hoch waren die Fontänen schon und toll anzusehen, wie nach einem Wumm im Untergeschoß Augenblicke später das Wasser nach oben spritzte.

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Nicht nur an einer Stelle schoß das Wasser in die Höhe, sondern in dem von uns einsehbaren Umfeld konnte man  an geschätzten 10 Löchern auf den richtigen Augenblick für die Aufnahme warten. Jedes Stück Land gehört irgend einem; getreu dieser Devise wird dann auch egal ob man sich eine zerstörte Kirche ansehen will oder an der Klippe einen Blick in die Tiefe der blowholes werfen möchte, die Hand aufgehalten und ein kleiner Obolus verlangt. Um diese bescheidenen Beträge einzusammeln sitzen dann immer zwei Personen in einer kleinen Fale am Wegesrand und warten den ganzen Tag, bis dann zwei Touristen wie wir auftauchen, um die wenigen Tala einzufordern. Eigentlich ein Witz, aber die Leute sind beschäftigt und haben Zeit, miteinander stundenlang zu reden.

Auf Savai’i befindet sich zwar nicht das Epizentrum der Vulkantätigkeit, der letzte Vulkanausbruch des Mount Matavanu, hinter unserer beschaulichen Bucht gelegen, liegt etwas mehr als 100 Jahre zurück, die Auswirkungen insbesondere des großen Lavastroms kann man noch heute deutlich sehen. Ganze Dörfer wurden dabei begraben, um eine Dorfkirche in Samaleulu machte das Lava einen Bogen und verschonte die Kirche; die gläubigen Menschen vor Ort sprechen hier von einem Wunder. In einigen der zerstörten Regionen hat der Wald sich erholt, wird wieder gelebt und wenn möglich das Feld bestellt. Wir hatten die feste Absicht, dieses 8. Weltwunder zu besuchen und fuhren mehrfach den Streckenteil ab, von dem aus laut Karte der Weg zur Kirche führen soll. Des Rätsels Lösung erfuhren wir bei einem Krämer, den wir um Rat fragten. Das mehrfach von uns überquerte Bachbett sei der einzige Weg dorthin, entweder in einer mehrstündigen Wanderung oder mit einem 4WD-Wagen, den wir natürlich nicht fuhren. Nach unserer Einschätzung dürften selbst die Alleskönner bei den riesigen im Bachbett liegenden Brocken ihre Probleme bekommen, das Ziel zu erreichen. Insofern auch verständlich, wenn wir keinen Hinweis auf die Kirche und den Weg dorthin fanden. Offensichtlich hat sich diese Wegesituation nicht bis zur Touristeninformation durchgesprochen, denn in deren Publikationen wird dieses Wunder als lohnenswertes Ausflugsziel benannt.

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Während unserer Inselrundfahrt passierten wir eine Vielzahl von kleinen Siedlungen oder Dörfern. Zum einen fiel auf, wie wenig Straßenköter sich zeigten, diese Plage hat man wohl gar nicht erst entstehen lassen, was eine Wohltat insbesondere für denjenigen ist, der nachts nicht durch die Kläffer unter den Hunden wachgehalten werden will. Zum anderen wie gepflegt und sehr oft mit viel Liebe die kleinen “Vorgärten” trotz der großen Hitze am Leben erhalten werden. Selbst vor erkennbar armen Behausungen waren kleine Anpflanzungen von blühenden Sträuchern keine Ausnahme. Schließlich hatten wir den Eindruck, die Bewohner von Savai’i bemühen sich mit Erfolg, ihren Müll nicht in der Umgebung der Behausung, sondern auf offiziellem Weg zu entsorgen – Müllwagen fuhren die Straßen ab und sammelten die auf den entsprechenden Podesten abgelegten Mülltüten ein. Wilde Müllkippen sahen wir keine einzige, auch der Umfang achtlos ins Gebüsch geworfener Dosen etc. war verschwindend gering.

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Ostern steht bevor, an vielen Orten wurde sich auf diesen hohen kirchlichen Feiertag vorbereitet. An einigen Kirchen konnte man sehen,wie geschmückt und wie noch der Außenanstrich verbessert wurde; die Außenflächen wurden nicht nur gefegt, sondern sitzend penibel nach Unkraut abgesucht und gezupft, selbst vor der Einfriedung sahen wir immer wieder Gruppen von Dorfbewohnern, wie sie Unkraut entfernten. Aber nicht nur die Kirchen wurden herausgeputzt, das setzte sich bei den eigenen Häusern fort, bezog auch die an der Straße entlang führenden Wege mit ein. Hin und wieder nahm man Anpflanzungen vor. Die motorbetriebene Kreiselsense war das an diesem Tag am meisten eingesetzte Gerät; die eh schon niedrigen Grashalme wurden auf ein Minimum gestutzt. Stundenlang schwangen die Männer am Motor ihr Gerät hin und her, hin und her. Während sonst jedermann/-frau mit Flipflops herum läuft, die hier Gartenarbeit Verrichtenden hatten Gummistiefel an, ein Zug mit dem Nylonfaden über den dicken Zeh ist halt sehr schmerzhaft.

Der Vollständigkeit halber muß aber auch erwähnt werden, daß mindestens die gleiche Anzahl Bürger sich nicht nur während der starken Mittagssonne im Schatten eines Faledaches aufhielten, dort schwätzten oder flach liegend in den Tag hinein dösten.

Natürlich fuhren wir nicht unentwegt durch die sich weit hinziehenden Straßendörfer/-siedlungen, sondern auch durch nicht urbargemachte Landschaft. Es war eine Mixtur von Palmen, Farnen, nicht identifizierbaren Bäumen, Affenbrotbäumen, jede Menge Unterholz und Büsche, Bananenpflanzen, Feldern mit der Taropflanze (?) bebaut, selten Zuckerrohr und noch seltener Wiesen mit einer weidenden Kuh. Wenn ein Rindvieh gehalten wurde, sah man dies meistens in der Nähe der Behausung auf einem Stück “Gras” angepflockt. Spektakulär war somit die Fahrt durch den fast nicht mehr vorhandenen Regenwald und meistens nur irgendwie gewachsenen Wald wirklich nicht. Die auch auf dieser Insel vorhandenen Berge waren zumindest anfangs noch in Wolken gehüllt, wohingegen die umfahrenen Küstenteile ständig Neues boten, weniger in Form eines Sandstrandes, der anerkennende Ausrufe von Katrin hervorrief, sondern eher in Form von in keiner Weise zum Baden geeigneten Küstenstreifen. Nachdem wir wieder am Ausgangsort, unserem Strand in Manase zurück waren, fiel das Urteil in dieser Hinsicht eindeutig aus : wir liegen am besten verfügbaren Strand auf der Insel. Dies relativierte dann auch die bisherige Enttäuschung, zumindest teilweise.

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Auch wenn man im wesentlichen nur mit dem Auto unterwegs ist, wir beide verspürten Hunger. Gerade passend passierten wir den an der Westküste gelegenen und wegen seines Strandes – von wem auch immer – gelobten Ort Satuiatua, sahen das Schild eines Beach Resorts und hielten. Hier machte niemand in den am Strand stehenden Fales Urlaub, alles stand leer; sofort verglichen wir mit unserem Standort und konnten den Sieger auf unserer Seite verbuchen. Rein nichts war besser in Schuß, angenehmer, selbst der Strand blieb meilenweit hinter unserem üppigen zurück. Wer hier zu schwimmen wagte, mußte mit Verletzungen durch die in der Bucht sehr nah am Strand liegenden Steine rechnen. Nicht zu empfehlen, war auch die Küche, die ein völlig ungewürztes Essen herausbrachte. Nichts wie weg und wieder mußten wir unsere Einschätzung von Jane’s Beach Fales etwas relativieren – es gibt noch deutlich schlechtere Varianten, die sich hochtrabend “Resort” nennen. Aber der ausliegende Prospekt war vom feinsten, hier werden die Schwimm- und Schnorchelmöglichkeiten so gelobt, daß sich die Balken biegen.

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Mit Regen muß man hier immer rechnen. Auch heute während der Fahrt hatte es teilweise heftig geschüttet. Im Auto sitzend nimmt man das hin und macht sich keine Gedanken, wo daß viele Wasser denn hinfließt. Die die Insel durchziehende Bergkette hatte den aus Westen kommenden Regen “abgefangen” und gen Westen in die Bäche geleitet. Was so ein Guß ausrichten kann, erfuhren wir auf unserem letzten Teilstück vom Fährhafen zurück nach Manase, d.h. an der Westküste entlang. Gut 7-8 Kilometer hinter dem Fährhafen Salelologa strömt das Wasser des am Mount Mafane herunter gekommenen Regens in Küstennähe in einem einzigen Bach bei Sapapalii in Richtung Meer. Diese Strecke sind wir bereits zwei Mal gefahren und haben die Straßenfurt durch bzw.leicht über das Bachbett kaum wahrgenommen.  Heute war die Aufmerksamkeit dem Bach gewiß, denn er hatte so stark zugenommen, daß die Furt unpassierbar war, auch für hochachsige 4WD/Pickups. Also hieß es warten, bis das Wasser abgelaufen ist. Das kann dauern und unser PKW war ein Kleinwagen, der vergleichsweise tief auf der Straße liegt. Als wir an der Furt ankamen stand schon eine große Schlange wartender Fahrzeuge vor uns; lediglich die hochachsigen Busse durchfuhren das Wasser sehr langsam. Während wir Wartenden auf bessere Zeiten hofften, nutzten einige Kinder das für sie erfreuliche Ereignis. Wir warteten mehr als eine halbe Stunde bis wir glaubten, der Wasserstand sei soweit zurück gegangen, daß beim Durchfahren kein Wasser über den Türschweller in das Auto gelangen könnte. Wir blieben trocken und waren um eine neue Erfahrung reicher.

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Dann war unser letzter Abend in Manase angebrochen, ein langes Bad im immer noch warmen Meer – dem wie immer vor dem Frühstück noch ein letzter Meergang folgte –, ein Abendessen, das im Verlaufe der Tage immer besser wurde, warum ging des nicht vom ersten Tag an so, ein Bierchen an der Strandbar. Lange in die Nacht und den Sternenhimmel hinausblickend saßen wir dann noch auf unserer Veranda. Es war friedvoll, ruhig und stimmig, der Groll des ersten Tages hatte sich zumindest etwas gelegt, auch wenn wir nicht das Gefühl bekamen, südseetypisch zu leben, hier fehlte erkennbar etwas, wir konnten unseren Tagen in Manase einiges Positives abgewinnen, aber länger bleiben – nein das dann doch nicht.

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Für 10:00 Uhr am 16.4. hatten wir durch die Wirtin ein Taxi zum Fährhafen bestellt, denn wir wollten die 12-Uhr Fähre nach Upolu gerne erreichen. Genügend Zeit blieb, um in Ruhe nach dem Frühstück unsere Rucksäcke zu packen und dann warteten wir. Das Taxi war pünktlich zur Stelle, aber das Fahrzeug, das einen Schriftzug als Taxi trug, wäre am besten direkt in die Schrottpresse gefahren worden. Und wie das Erscheinungsbild des Wagens das seines Fahrers. Nun haben wir uns an sehr dicke Menschen gewöhnt, der Fahrer gehört zu dieser Kategorie, die beim Lenken den Bauch einziehen muß, sonst kann man das Lenkrad wohl nicht bewegen; dies ist noch hinnehmbar, aber als wir sahen, wie verdreckt dieser Samoaner aufkreuzte wurde uns anders; nicht nur daß sein T-shirt mehr als dreckig war, er war offenbar direkt aus der KFZ-Reparaturwerkstatt gekommen, denn er stank enorm nach Öl, nein, dieses seinen weit ausladenden und den Hosenbund stark überwölbenden Bauch einhüllende Stück Stoff war vorne mit einem riesen Loch versehen! Welche Wahl hatten wir? Die Zeit drängte und wir stiegen ein. Hätten wir den Fahrer doch bloß nach Hause geschickt, denn sehr bald merkten wir, wie übermüdet er war. Fahrige Bewegungen im Gesicht und um den Kopf herum, ständig sich frische Luft zufächeln, unentwegtes ausdauerndes Gähnen – Katrin und ich beobachteten ihn ununterbrochen immer bereit, einzugreifen. Zum Glück erkannte er immer, auf welcher Straßenseite er zu fahren hatte und wir kamen nach fast einer Stunde Fahrt für die 50 Kilometer heil und erleichtert am Fährhafen an.

Der Andrang hinüber nach Upolu war heute nicht so groß wie auf der Herfahrt, dennoch, als es hieß, man könne auf das Schiff gehörten wir mit zu den ersten, die das Gatter durchliefen. Nach einer ruhigen Fahrt von etwas mehr einer Stunde wechselten wir das Transportmittel, stiegen in einen der bereitstehenden Busse in Richtung Busbahnhof Apia. Diese Busse sind etwas ganz besonderes. Die Aufbauten auf einem normalen LKW Chassis bestehen vollständig aus Holz, die Glasscheiben der Fenster werden versenkt und können per Hand aus der Versenkung herausgezogen werden, aber wer fährt hier schon mit geschlossenem Fenster. Dicht gepackt saßen wir, unsere Rucksäcke waren irgendwie auf einer kleinen Platte am Heck des Busses verstaut, wir hofften, auch festgezurrt. Alles kam wohlbehalten und vollständig an; den letzten Wegteil zu unserer Bleibe in Apia, bis es am 19.4. in aller Frühe zurück nach Australien geht, dem Samoan Outrigger Hotel, beförderte uns dann ein Taxi. Im Vergleich mit unseren Tarifen zahlten wir, immer noch mehr als ortsüblich, für die gut 3,5 Kilometer umgerechnet 1,50 Euro. Damit endete unser Ausflug nach Savai’i, von dem wir mehr erhofft hatten, der aber dennoch ein Erlebnis war.

Ich will den Sommer spüren! Upolu in Samoa

So oder so ähnlich lautet seit Wochen eine fast stereotype Aussage Katrins. Verständlich, wenn wir dann vor einigen Wochen den Entschluß fassten, den geplanten Abstecher nach Samoa nicht ihren Kürzungswünschen zu opfern und uns auf die Suche nach einer passenden Flugverbindung mit möglichst geringer Reisedauer und einem Quartier sowohl auf der Insel Upolu als auch auf der Insel Savai’i machten und endlich auch buchen konnten.

Als wir heute im Anflug auf den Flughafen von Samoa, Faleolo, Wasser an unserem Fenster vorbeifließen sahen, glaubten wir, die falsche Entscheidung getroffen zu haben und quasi vom Regen in die Traufe geraten zu sein, denn Regen hatten wir ja zuletzt in Sydney kennen gelernt. Auf Regen folgt Sonnenschein, meistens, so sicherlich auch hier, machten wir uns Mut, denn die eigentliche Regenzeit ist ja bereits seit längerem vorbei, die Zyklonsaison sollte im Grunde auch beendet sein. Wie wir später verfuhren, zieht gerade ein starker Zyklon an Fiji vorbei, mit der Beurteilung der Regenzeit lagen wir aber richtig.

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Kaum hatten sich die Kabinentüren geöffnet, verspürten wir eine schwüle Hitze; es hatte zu regnen aufgehört, wie wir sehen konnten war richtig etwas herunter gekommen, und die üblichen gut 30 und mehr Wärmegrade in diesen Breitengraden empfingen uns. Natürlich reagierten die Schweißdrüsen auf diesen Hitzeüberfall sofort, um uns abzukühlen. Die Wirkung des leichten Windes erscheint aber größer zu sein und macht die klimatischen Bedingungen, wir haben es ja so gewollt, erträglicher. Nun waren wir, endlich, mit einem Tag Verspätung auf Samoa angekommen und zu unserer Freude wurden wir auch von unserem Gepäck begleitet, also keine lange Warterei und Ängste, ohne unsere Rucksäcke zu bleiben. Grenz- und Zollformalitäten wurden zügig erledigt, es gab ja nur diesen einen Flug zu diesem Zeitpunkt, und draußen wartete schon unser vereinbarter Transportservice zu unserer Bleibe.

Api unser einheimischer Fahrer brachte uns wohl in dem Tempo, das hier üblich ist, in das Örtchen Faleapuna, 30 Kilometer westlich von Apia gelegen, wo sich unser “Resort” befindet. Er schien sehr um unsere Sicherheit besorgt zu sein, denn das Tempo, das er wählte, konnte nur noch von einem Sänftenträger oder Eselskarren unterboten werden, wir fuhren nicht, wir zuckelten. Natürlich bremsten die unzähligen Bodenwellen sein, Tempo, erfüllten somit ihren Zweck, aber für die Distanz von etwa 60 Kilometer zwei Stunden zu benötigen, stellt in unseren Augen einen Rekord dar. Mit dem landestypischen Beförderungsmittel, dem Bus, soll man die Strecke in etwas mehr als der halben Zeit schaffen!

Rund um Upolu verläuft eine Hauptstraße, dabei geht es meistens nah an der Wasserkante entlang. Für uns schön, denn so konnten wir einen ersten Eindruck vom Leben und dem Lebensumfeld der Bevölkerung gewinnen. Samoa hat rund 186.000 Einwohner, von denen wir auf unserer Fahrt deutlich mehr als die Hälfte direkt oder indirekt “gesehen” haben, denn wir durchfuhren das die Inseln dominierende Wohngebiet, das insbesondere zwischen dem westlich von Apia gelegenen Flughafen Faleolo und Apia selber liegt. Wie die entlang der Straße liegenden Unterkünfte zeigen, besteht ein erhebliches Wohlstandsgefälle im Land, wobei die ärmeren und baufälligeren Hütten eher in der Nähe des Flughafens und am Wasser liegen. Der überwiegende Teil der vor den Toren der Stadt liegenden Häuser, alle auf einem mehr oder weniger großen Grundstück gelegen, waren Holzhäuser relativ einfacher Bauweise. In vielen Fällen war den kleinen geschlossenen Räumen im hinteren Hausbereich im vorderen Bereich eine große überdachte Terrasse vorgesetzt, in dem sich das Leben der Familie abspielt. Hier stehen Sofas, Sessel, Tische, Stühle, Matratzen liegen auf dem Boden. Dieser luftige Platz hat seine Reize und seinen Sinn; bei diesem Klima, weht der kühlende Wind hindurch und das vorgezogene Dach schützt vor den Regengüssen. Im Bedarfsfall kann man oft aus Stoff gefertigte – ebenso sahen wir aber auch aus Palmblättern geflochtene – “Vorhänge” herunterlassen oder vorziehen, um weiteren Schutz zu haben oder die Einsicht zu verhindern, wenn dieser Raum als Nachtlager, wie die Matratzen andeuten, genutzt wird. Ist diese große Veranda nicht ín das Haus integriert, stehen in unmittelbarer Nachbarschaft ein oder mehrere dieser Fale, auf Stelzen gebaute überdachte aber an den Seiten offene Plattformen. Hin und wieder, wir fuhren in der Mittagshitze zu unserem Quartier, konnte man auch gesellschaftliches/familiäres Leben in diesen Fales beobachten. Die Hitze schien das Leben zumindest zum Teil einzubremsen.

Die Bevölkerung von Samoa ist überwiegend christlich, hier haben die Missionare sehr erfolgreich gearbeitet. Daß jede Gemeinde seine eigene Kirche haben muß, kann man verstehen – aber sind die Gemeinden so klein, daß im Abstand von 100-200 Metern immer wieder Kirchengebäude auftauchen?  Manchmal reihen sich diese Bauten fast nahtlos aneinander, alle möglichen Glaubensrichtungen haben hier ihre Gotteshäuser errichtet. Nachdem diese Kirchendichte bemerkt worden war, habe ich gezählt und verglichen – Schulhäuser und Kirchen. Zwischen Faleolo und dem Stadtrand von Apia kommen auf eine Schule mehr als vier Kirchengebäude! Ein wahrlich frommes Volk bei dem wir uns befinden.

Unsere Unterkunft für nur noch zwei statt der drei geplanten vollen Tage heißt hochtrabend “Le Uaina Beach Resort”. Uns stand gar nicht der Sinn, in einem Resort unsere Zeit zu verbringen; wir haben intensiv im Netz die möglichen Quartiere auf der Insel, natürlich wassernah und vielleicht mit Strandzugang, recherchiert, Beurteilungen gelesen und schließlich vier Favoriten je Insel angeschrieben, per Mail natürlich, schließlich enthielten ihre Internetpräsentationen diese Kontaktmöglichkeit. Es herrscht derzeit nicht gerade Hochsaison auf Samoa, eine schnelle Reaktion auf unsere Anfrage (Preis, Info zur Zimmerausstattung, vegetarisches Essen, Flughafentransfer) sollte keine Probleme bereiten. Offensichtlich aber doch, denn auch nach vier Tagen lagen von den angemailten Unterkünften keine Reaktionen vor, so daß wir höflich an unsere Anfrage erinnerten und erneut warteten. Zwei Kandidaten schafften es dann innerhalb von drei weiteren Tagen zu antworten, eine letzte Antwort traf am Tag unseres Fluges und somit dem ersten Übernachtungstag ein! Die Uhren gehen hier erheblich langsamer als bei uns. Wir kamen so langsam unter Druck, denn die Flüge waren gebucht, aber unter dem Sternenhimmel am Kai wollten wir dann doch nicht schlafen. Katrin stieß dann in einer ganz anderen Ecke der Insel Upolu als wir ursprünglich gesucht hatten, auf gute Bewertungen unseres dann ausgesuchten Quartiers, eben dieses Resort. Auf unsere Mailanfrage wurde schnell geantwortet, das ließ hoffen, so daß wir schließlich auch buchten – große Alternativen hatten wir immer noch nicht gefunden und vor Ort unsere kostbare Zeit mit der Suche nach einem schönen Quartier am Meer zu verplempern, war nicht die wirkliche Alternative. Der Begriff “Resort” ist sehr hochtrabend gewählt, es ist eine Anlage mit einer größeren Anzahl von Strand- und Gartenbungalows, einem Pool und Liegemöglichkeiten, schönem Garten und freien Blick auf das Meer. Auch der Preis war nicht gerade resortmässig, denn hier wurde nicht mehr als anderswo auch verlangt. Wir waren, hier angekommen, auf das erste zufrieden mit der Wahl – für das erste.

Nach dem ersten Tag erkennt man dann die zahlreichen Mängel dieser “Anlage”, bei der deutlich mehr Gewicht auf die Instandhaltung gelegt werden sollte. Wir nehmen es hin und werden die Tage hier trotz der Abstriche, die gemacht werden müssen, genießen. Katrin ist nicht nur ein wenig über das dann nicht im Einklang mit den euphorischen und äußerst positiven Bewertungen bei tripadvisor Vorgefundene enttäuscht. Wie kann man die Wirklichkeit so schönschreiben als Gast? Also machen wir auch jetzt keinen Luxusurlaub, obgleich die Sicht und das Wetter, die Bademöglichkeiten derzeit für uns einen Luxus bedeuten, etwas lange Vermisstes. Frust kam am ersten unserer beiden vollen Tage im “Resort” auf als wir erst auf Nachfrage erfuhren, daß am heutigen  Tag eine große Hochzeitsfeier stattfinden würde, was die Vorbereitungen erklärte. Eigentlich waren wir hierher gekommen, um in Ruhe uns zu entspannen und im Meer und dem Pool zu schwimmen, das war dann wohl kaum möglich. Und genau so war es auch – Service für uns Fehlanzeige, wir fühlten uns als Fremdkörper in der Anlage; um zum Pool zu gelangen nahmen wir aus Rücksicht auf die Festgäste, einen Umweg, schlichen quasi zu einem Ort der Entspannung, der aber keiner war, denn die Musik der bereits am frühen Nachmittag aufspielenden Band war hier nicht minder laut und störend. Aus der Entspannung wurde es nichts, Frust fraß sich ins Gehirn. Zum Glück goß es am früheren Abend so gegen 20:00 Uhr heftig, alle strömten unter das Dach, in den Speiseraum, in dem wir gerade aßen, die Musik verstummte, er wurde ruhiger. Wir hatten schon befürchtet, auch des nachts mit dem Lärm notgedrungen leben zu müssen, dies war ein kleiner Lichtstreifen für das bewölkte Gehirn. Am Tag danach machte Katrin, auch sie empörte sich über unsere Behandlung, aus ihrem Herzen zwar keine Mördergrube, beschwerte sich jedoch bei der Rezeption über die vorgefundene Situation. Hier gehen die Uhren anders, mussten wir feststellen. Man nahm zur Kenntnis, daß wir ernsthaft sauer und empört waren, uns um einen ruhigen Urlaubstag, den wir bezahlt haben, geprellt fühlten, ein Hinweis vorab hätte u.U. unsere Entscheidung beeinflusst, meinte aber, diese Hinweise künftig zu berücksichtigen. Das war es dann. Etwas Bedauern ausdrücken und zum Gewohnten übergehen. Ich bin ja kein Freund von Beurteilungen, aber diesmal werden wir wohl unsere Einschätzung dieser Herberge auf tripadvisor  deutlich machen.

Genug gemeckert, denn es gab auch viele schöne Eindrücke hier am Meer. Wenn wir die Tür unseres Bungalows öffnen kommt uns nicht nur bereits am frühen Morgen ein Schwall sehr warmer Luft entgegen geströmt, sondern wir blicken auf das Meer, auf ein Riff, eine Lagune und die unendliche Weite; alles schrumpft etwas zusammen wenn Ebbe ist, denn dann ragen die Riffe gut 50 Zentimeter aus dem Wasser heraus, sehen aus der Ferne sehr unscheinbar und bräunlich aus. Nur an einer Stelle weit im Nordwesten unserer Lagune haben wir bei einer Kajakfahrt ein kleines Eiland “entdeckt” das sogar bewachsen ist, also auch von Flutwellen nicht überrollt wird. Wenn keine Feier ist, herrscht hier nahezu himmlische Ruhe, was wir hören ist extrem wohlklingend. Unentwegt laufen die Wellen an oder über das Riff, diese Brandungsgeräusche sind Musik für die Ohren; wenn man dies ausblendet und nah an der Wasserlinie sitzt, hört man dieses sanfte heranplätschern der auslaufenden Wellen, die in der Lagune kaum in Zentimeterhöhe gemessen werden können. Um unseren Bungalow herum stehen eine Anzahl stattlicher Bäume, die einerseits wohltuenden Schatten spenden, andererseits durch den relativ oft vorbeiströmenden Wind schön zum Rauschen gebracht werden. So könnte man sich einen nahezu paradiesischen Zustand ausmalen und wir träumen uns ab und an davon, wenn wir auf den, leider ungepolsterten und somit holzharten, Sonnenliegen liegen. Bei der Suche nach den vielen bunten Fischlein in der Lagune blieb es beim träumen; außer vereinzelten kleinen Schwärmen oder einzelnen Fischen kam uns nichts fischähnliches lebend vor die Augen. Offensichtlich wurde hier erheblich überfischt, denn wenige hundert Meter neben dem Resort ist großflächig ein Bereich durch am Meeresboden verankerte Netzte vom Rest der Lagune abgetrennt in dem versucht wird, den noch vorhandenen geringen Fischpopulationen genügend Schutz zu geben, damit sie sich wieder zahlenmäßig stärker entwickeln können.

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Um su größer die Freude und das Erstaunen, auf einmal einen großen Schwarm in Wellen immer wieder aus dem Wasser schnellender Fische an unserem Strand vorbeifliegen zu sehen – kaum erkannt, schon waren sie wieder abgetaucht und schwammen ihren gewohnten Stil. Ob sie auf der Flucht vor einem Raubfisch waren oder aus Übermut dieses Kunststück vorführten, wer weiß.

Wir sind zwar außerhalb der Regenzeit hier unterwegs, aber Regen gehört dennoch zum Tagesablauf. Dies hat uns wenig gestört, denn die Sturzbäche rauschten wenige Stunden vor der Morgendämmerung herunter, brachten den Pflanzen das notwendige Naß, das so nicht sofort verdunstete. Nur wenige Regentropfen störten unseren Tagesablauf. Ohne diesen nahezu täglichen Regen, die nächtlichen Schauer waren so heftig, daß wir jede Nacht dadurch geweckt wurden, würde nicht eine so schöne bunte und vielseitige Pflanzenwelt um uns herum existieren können.

Hier in Faleapuna ist im Grunde der Hund begraben, eine Kneipe aufsuchen – unmöglich, es gibt hier keine, einzig einen kleinen Krämerladen haben wir entdeckt. Im übrigen wird jeder Spaziergang für uns Mitteleuropäer zu einer sehr schweißtreibenden Angelegenheit bei der schwülen Hitze, die über der Insel liegt. So dürfte verständlich sein, wenn wir einen großen Teil des Tages entspannt im Meerwasser, im Pool, auf der schattigen Bungalowveranda oder im kühleren Zimmer verbringen und nicht durch die schattenlose Umgebung laufen. Will man hier etwas besonderes besichtigen, z.B. an einen interessanten Strandabschnitt von der Straße aus gehen, muß man die Spielregeln vor Ort bedenken und beachten. Hier gehört jedes Stückchen Erde jemand, und sei es der Gemeinde. Jeder will gefragt werden, bevor man sein Eigentum betritt, denn dieses ist zu respektieren, und gestattet dies in der Regel gegen eine Gebühr von 10 Dollar. Auch diese Prozedur hält einen ab, ziellos die Küstenstraße hinauf zu wandern auf der Suche nach einem wunderschönen, außergewöhnlichen Spot. Trotz dieser Gebühr ließen wir uns jedoch nicht abhalten, den in der Nähe zum Resort liegenden Piula Cave Pool aufzusuchen. Auf dem Gebiet eines methodistischen theologischen Seminars befindet sich direkt am Meer dieser Pool, der in eine Grotte hineinreicht, von Natursteinen eingefasst ist, teilweise ein natürliches Becken besitzt und anscheinend durch eine in der Grotte austretende Quelle gespeist wir. Die geringen Mengen von der Decke herabtropfenden Wassers dürften nicht ausreichend sein, die Menge an erkennbar Richtung Meer abfließenden Wassers zu ersetzen. Das tolle an diesem Pool – nein nicht die nur 5 Dollar Eintritt pro Person, sondern die erfrischende Wassertemperatur. Wechselt man vom Pool in das direkt hinter einer Mauer liegende Meerwasser kommt einem dieses wie Badewannenwasser vor, so warm ist es. Hier konnte man es lange aushalten und immer wieder die Erfrischung und Abkühlung durch das Poolwasser genießen und dabei den einen oder anderen Fisch als Badegast sehen. Der Pool hatte dann auch endlich einmal Ausmaße, die zu schwimmen erlaubte, man stieß nicht nach 5-8 Schwimmzügen wieder an einen Beckenrand oder eine Felsmauer; alles in allen schätze ich betrug die Länge durchaus freibadmäßige 50 Meter, wenn man in die Tiefe der Grotte hineinschwamm. Katrin fühlte sich hier pudelwohl und war kaum vom Fleck zu bewegen. Erst als kurz vor dem Schließen des Pools gegen 16.00 Uhr Heerscharen von anderen Touristen mit ihren Führern hier einfielen, es laut und voll wurde – bis dahin vergnügten sich hier maximal 6 Gäste (!) – konnte sie sich schweren Herzens von diesem Badevergnügen trennen. Das war eine echte Bereicherung des Tages.

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Die zwei Genußtage hier am Strand waren schneller vorbei als gedacht, aber es stehen ja noch weitere fünf Tage auf der Nachbarinsel Savai’i an, auf die wir uns schon freuen. In diversen Gesprächen während der letzten beiden Tage mit Einheimischen hörten wir nur positives über das Gebiet, in dem sich unser Quartier und der Strand befinden. Warten wir es ab. Zuvor werden wir beim auschecken noch einmal Dampf ablassen um dann ab 08:00 Uhr an der Straße zu stehen und auf unseren Bus zu warten, der uns nach Apia bringt. Von dort aus geht es dann mit einer anderen Verbindung bis hin zum Fährhafen, wo wir hoffentlich die 12:00 Uhr-Fähre besteigen können. Am Kai auf Savai’i werden wir dann erwartet und zum Quartier gefahren. Wird schon alles klappen.

Jetzt hat es auch uns getroffen ! Zeilen des Zorns

Das wird ein guter Tag werden! Morgens gegen sechs Uhr : der Himmel war weitgehend klar, es sah nach strahlendem Sonnenschein aus, was auch eintraf, kein Regenwölkchen zu sehen, ein Tag, der leider ein Reisetag war. Dieses Wetter in den vergangenen beiden Tagen und wir hätten von Sydney und Umgebung noch mehr Eindrücke mitnehmen können. So packten wir in der Frühe unsere Rucksäcke, inzwischen mit großer Routine, der Zeitaufwand ist deutlich gesunken, frühstückten in der JuHe, waren dabei gegen 7 Uhr nicht die einzigen und gingen gegen halb acht zum Bahnhof, um den Airportzug zu erreichen. Um 09:45 sollte es dann in die Wärme, nach Samoa, gehen. Zuvor machten wir Bekanntschaft mit dem nahezu personallosen Eincheckschalter von Air New Zealand – wir hatten zwar den gesamten in zwei Etappen stattfindenden Flug nach Samoa bei Virgin Australia gebucht, aber der erste Abschnitt nach Auckland wird von Air NZ betrieben. An Stelle des gesuchten Eincheckschalters stand eine große Anzahl von Automaten, die nach dem Einlesen/-scannen unserer Pässe diverse Abfragen bei uns machten um dann Boardingpass und Gepäckaufkleber auszudrucken. Erst dann konnten wir unser Gepäck an einem entsprechenden Schalter aufgeben. Aus Sorge, die Rucksäcke könnten verloren gehen im Nirvana der Gepäckbefördungsbänder, verabschiedete Katrin sie mit einem Klaps und guten Wünschen auf ein Wiedersehen. Dieser Wunsch wurde erfüllt, andere ebenso wichtige leider nicht.

Wir hatten unseren Beitrag zu einem pünktlichen Abflug geleistet, waren rechtzeitig mit sämtlichen  Prozeduren fertig und warteten am Boardinggate. Der Abflugzeitpunkt war bereits lange überschritten und wir warteten immer noch, nichts regte sich, das Air NZ-Personal stand reglos hinter ihrem Schalter. Fast eine dreiviertel Stunde nach dem Abflugtermin dann eine Durchsage, wonach auf Grund technischer Probleme sich der Abflug verzögerte. Bis die Maschine dann in der Luft war, betrug die Verspätung fast 1 3/4 Stunde. Anfangs blieben wir trotz dieser Verzögerung ruhig in der Erwartung, die werden es schon richten, damit wir unseren Anschlußflug erreichen, schließlich hatten wir ursprünglich eine Transferzeit von fast zwei Stunden, die noch nicht ausgeschöpft war. Eng würde es werden, das war klar. Dennoch, Katrin wurde immer ungeduldiger und ging, Auskunft beim Kabinenpersonal einzuholen. Dies gab sich anfangs ziemlich unwissend und uninformiert ob der Problematik. Bald darauf liefen erkennbar jedoch einige Stewardessen von Platz zu Platz und informierten über die individuellen Lösungen für den Weiterflug. Bei uns angekommen hieß es, das Anschlußflugzeug würde auf uns warten, wir würden auf jeden Fall mitgenommen werden, Bodenpersonal wartete im Terminal auf uns und weitere 12 Fluggäste für den gleichen Flug, um uns dorthin zu bringen. An unser Gepäck dachten wir in diesem Augenblick nicht mehr, sondern waren insbesondere nach der Durchsage im Anschluß an die Landung, man möge uns bitte für einen schnellen Ausstieg durchlassen, damit wir unser Flugzeug erreichen, der festen Überzeugung, es klappt alles wie erhofft. Auf den harten Boden der Tatsachen holte uns das Geschwader Bodenpersonal von Air NZ am Ende der Gangway, die wir schnell durchliefen. Nein, wir würden nicht mit dem gebuchten Flieger Auckland verlassen, man habe uns schon auf den nächsten Flieger umgebucht, nähere Information erhielten wir am Serviceschalter der Fluglinie im Terminal. Stimmen die sich nicht miteinander ab, mal hü, mal hott; diese Aussage war, nachdem wir erkannt hatten, daß zwischen Andocken der Maschine am Terminal und Abflugzeitpunkt der Virgin Australia Maschine nach Samoa ein Zeitpolster von 20 Minuten bestand (Ankunft 16:07 – Abflug 16:30) völlig unverständlich! In einer ähnlichen Situation bei einer Ankunft von einem Fernflug in Wien mit geringerem Zeitpolster brachte man uns auf kürzestem Weg zu unserem Anschlußflug, hier keine Spur eines Bemühens. Eine mögliche Erklärung lieferte eine Mitreisende, die es in Sprinttempo noch bis zum Abfertigungsschalter geschafft hatte und dort erlebte, wie acht wartende Reisende weitergeschleust wurden, weit nach Ende der Boardingzeit!. Das sah nach einer Überbuchung unseres Fluges aus; man war wohl froh, die überbuchte Kapazität abbauen zu können, weniger Entschädigung zahlen zu müssen und speiste uns mit Peanuts ab. Ziemlich verärgert und erzürnt machten wir uns auf den Weg, unser Gepäck aufzunehmen, durchliefen wieder die Einreiseformalitäten in Neuseeland und kamen am Gepäckband an das sich zwar noch drehte, auf dem sich unser Gepäck aber nicht befand. Noch mehr Frust baute sich auf. Sind die Rucksäcke etwa auf dem Weg nach Samoa und wir nicht? Wir erfuhren dann, unser Gepäck und das der übrigen Gestrandeten sei irgendwo “zwischengelagert” und würde gesucht. Na, dann viel Erfolg bei der Suche, die sich hinzog, aber schließlich erfolgreich war. Nun hatten wir hier mit allen Formalitäten und der Warterei mehr als 1 1/2 Stunden vergeudet, der Ärger war aber nicht verzogen. Ja, er steigerte sich noch bei mir, als wir am Serviceschalter vorsprachen. Dort war man vorbereitet und übergab uns einen Handzettel, auf dem der neue Weiterflug (am nächsten Tag um 06:00 Uhr), die Unterkunft und die sonstigen “Leistungen” der Fluggesellschaft (Abendessen, Transport zum Hotel und zurück zum Flughafen) aufgeführt waren. Kein Wort von einer Entschädigung, Erstattung der uns entstandenen Kosten z.B. in Samoa, wo wir das Hotel etc. ja schon gebucht und bezahlt hatten, von dem gestohlenen Urlaubstag ganz zu schweigen. Nein, weitere Ansprüche hätten wir nicht, sie, Air NZ, sei nur verpflichtet, uns auf den nächstmöglichen Flug umzubuchen, die Unterbringung sei schon ein Entgegenkommen. Mir platzte ob dieser Dreistigkeit schier der Kragen, insbesondere als er auf meine Bitte, mir doch aus den Geschäftsbedingungen/Transportbedingungen den Passus über ihre Haftung bei Verspätung zu zeigen, worauf sich seine Aussage bezöge. Hierzu sei er nicht in der Lage, ich könne dies im Internet ja nachlesen. Aber wie nachlesen, wenn man keinen Zugang im Augenblick hat, denn das Thema hätte ich gerne sofort geregelt. Katrin war im Gegensatz zu mir extrem kompromißbereit, wir hätten unseren Weiterflug, seien Morgenmittag doch am Ziel und über Nacht eine Bleibe. Mir reichte das nicht, denn für mich ist unvorstellbar, daß der Mangel einer Transportleistung durch den Transporteur, hier der Fluggesellschaft, nicht zu tragen und der dem Transportierten daraus entstandene Schaden nicht zu ersetzen ist. Dies aber hier und jetzt zu klären, fehlte die Zeit, also verlangten und erhielten wir dann vom Chef der Truppe eine schriftliche Bestätigung über die Verzögerung, die leider hinsichtlich des Ankunfts- und Abflugszeitpunktes so unpräzise war, daß wir am Folgetag uns eine präzisere Version beschaffen mussten. Unser Ärger flaute nicht ab, denn die Hinweise auf den zu benutzenden Hotelshuttle und seinen Abfahrtsort waren so unpräzise, daß wir eine ganze Weile um das Abflugterminal herumirrten und zahllose Menschen befragen mussten. Wir kamen bei unserem Hotel dann endlich an, inzwischen war es nach 18:00 Uhr und riefen unser Quartier in Samoa an, um über den neuen Ankunftstermin zu informieren und den Transfer für den nächsten Tag zu bestellen. Auch hier war der Wurm drin, zuerst keine Antwort, dann der AB, eine Handynummer brachte schließlich den Durchbruch, auch wenn anfangs ein Knirps am Telefon war, wir dann aber seiner Mutter die notwendigen Informationen übermitteln konnten. Wir fühlten uns von Air NZ so richtig ver..scht; dies wurde dann erneut beim uns zugestandenen Abendessen deutlich. Der Waschzettel, den wir erhalten hatten, sprach von einem Dinner, nicht von Getränken; im Kleingedruckten am Ende des Schriebs der Hinweis, daß andere als die genannten Leistungen nicht übernommen sondern vom Gast zu bezahlen seien. Toll, denn wir hatten keine NZ-Dollar mehr und ein Essen ohne Getränke ist eine Frechheit. Zum Glück gab es auf Nachfrage dann Wasser, nicht gerade die beste Lösung aber eine Lösung gegen den Durst. Natürlich hätten wir mit unserer Kreditkarte uns jeden Zusatzwunsch erfüllen können, aber dies ging uns im Augenblick, so geladen wie wir waren, gegen den Strich. Zum Glück waren die Betten in Ordnung und nicht nur mangels Alternativen sondern weil der Wecker früh um drei klingelte, gingen wir zeitig zu Bett.

Ein Tag, der so erfreulich und schön begonnen hatte, endete an einem nicht gewollten Ort, wir schoben heftig Frust. Statt in der Sonne  und am Meer zu liegen, die blaue Lagune vor uns, mussten wir Morgen den Flieger besteigen, um an unser Ziel zu gelangen. Das haben wir uns anders vorgestellt und nach und nach musste auch Katrin zugeben, wie inakzeptabel die Behandlung durch Air NZ war und ist. Wenn wir ausführlichen Netzzugang haben, werden wir uns natürlich informieren, welche Rechte wir als Passagier in dem vorliegenden Fall haben und diese selbstredend auch geltend machen. Jetzt gilt es, den Frust zur Seite zu schieben und uns auf die Tage in Samoa zu freuen.